Jüchen Flüchtlinge lernen sehr schnell Deutsch

Jüchen · Die Flüchtlinge, die den "Basement Club" in Hochneukirch besuchen, können sich bereits bald sehr gut verständigen und schon nach acht Monaten die Sprach-Prüfung ablegen. Neu ist beim Asylkreis ein Deutsch-Kursus nur für Frauen.

 Der Flüchtlingstreff "Basement Club" hat wieder geöffnet. Jeden Dienstag kommen Menschen dorthin, die eine neue Heimat finden wollen.

Der Flüchtlingstreff "Basement Club" hat wieder geöffnet. Jeden Dienstag kommen Menschen dorthin, die eine neue Heimat finden wollen.

Foto: Tinter Anja

Nach der Sommerpause hat der "Basement Club", der Flüchtlingstreff in Hochneukirch, jetzt wieder geöffnet. Jeden Dienstag ist der Club, den der Asylkreis Hochneukirch betreibt, ab 16.30 Uhr an der Bahnhofstraße 48 geöffnet. Dorthin kommen Menschen, die aus Syrien, dem Balkan, aus Afghanistan oder afrikanischen Ländern geflohen sind und in Hochneukirch eine Heimat finden wollen. Knapp 20 Flüchtlinge kamen jetzt in den "Basement Club", dort erhalten sie beispielsweise Hilfe etwa bei der Wohnungssuche und lernen die deutsche Sprache.

Einer der Besucher ist Jawad aus Afghanistan, der seit einem Jahr in Deutschland lebt. In seiner Heimat war er Maler und Maurer. Nun sucht er Arbeit in Deutschland. Die hat er bislang ebenso wenig gefunden wie eine eigene Wohnung: "Vermieter wollen keine alleinstehenden Männer", stellt er bitter fest. Oder da ist Ahmad Matar aus Syrien. Der 23-Jährige ist seit neun Monaten in Deutschland. Sein in Syrien begonnenes Jurastudium möchte er gerne in Deutschland fortsetzen. Und deshalb lernt er fleißig Deutsch. Und er berichtet: "Mein Bruder war Englischlehrer in Syrien. Er kam vor vier Monaten nach Deutschland. Jetzt versucht er, seine Familie zu sich zu holen." Auch der 34-jährige Syrer Azod Abbasi sucht Arbeit und eine Wohnung. Er war in seiner Heimat Elektroingenieur. Er ist zwar erst seit vier Monaten im Land, spricht aber schon passabel Deutsch.

Gertrud Peltzer ist eine der Deutschlehrerinnen des Asylkreises Hochneukirch. Der Kursus für Fortgeschrittene, die sich auf die A1-Prüfung vorbereiten, findet drei Mal wöchentlich statt. Bereits nach acht Monaten wird die Püfung abgelegt, "und das mit sehr guten Ergebnissen", berichtet Peltzer und ergänzt: "Wir möchten demnächst einen Alpahbetiserungskursus anbieten. Denn es ist wichtig für die Flüchtlinge aus arabischen Gebieten, dass sie zunächst die lateinischen Buchstaben lernen, bevor sie mit dem Deutschkursus anfangen. Wir suchen für diesen Kursus einen Grundschullehrer", sagt sie.

Montags gibt es neuerdings beim Asylkreis einen Deutsch-Kursus nur für Frauen. Der findet im Familienzentrum statt, wo auch eine Kinderbetreuung angeboten wird. Außerdem bereitet Jörg Zens vom Asylkreis Flüchtlinge auf den Beruf vor. Er trainiert mit ihnen Vorstellungsgespräche. Der Asylkreis will die 3000 Euro, die es jetzt aus dem Projekt "KOMM-AN NRW" und beim Bürgerpreis gab, für einen Dolmetscher einsetzen. Außerdem sollen im Club kaputte Billardtische ersetzt und neue Spielgeräte angeschafft werden.

(NGZ)
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