Jüchen Fidele Musikanten auf Japan-Tour?

Jüchen · Begonnen haben sie als Blasmusiker, heute greifen sie auch zur E-Gitarre – die "Fidelen Musikanten". Für 2013 planen sie jetzt Auftritte auch in Japan.

Begonnen haben sie als Blasmusiker, heute greifen sie auch zur E-Gitarre — die "Fidelen Musikanten". Für 2013 planen sie jetzt Auftritte auch in Japan.

Es gibt Neues rund um Michael Förtsch, der seit 37 Jahren die "Fidelen Musikanten" leitet. "In solch' einer langer Zeit entwickelt man sich weiter", sagt der in Damm lebende Lehrer. War die Gruppe einst ein Synonym für Egerländer und Böhmische Blasmusik, so greifen die Musiker nun auch zur E-Gitarre. "So sind wir flexibler", erläutert Michael Förtsch.

Dass die Gruppe das Zelt beben lässt, war etwa beim Heimatfest in Damm zu erleben. Und im vergangenen Jahr bei der Oktoberfest-Wellentour von WDR 4 auf der "MS RheinEnergie" waren die "Fidelen Musikanten" in neuer Formation als "WDR 4-Oktoberfest-Kapelle" an Bord. In diesem Jahr konnte der Sender die "Fidelen Musikanten" nicht erneut verpflichten, andere Termine waren geplant. Fast wäre die Band vom linken Niederrhein für drei Wochen auf eine lukrative Japan-Tournee gegangen. "Wir sind alle Lehrer und haben wegen unserer Schüler darauf verzichtet", erläutert Michael Förtsch. Doch die Japaner haben bereits für das kommende Jahr angefragt. Und auch im Nikolauskloster selbst werden die "Fidelen Musikanten" erstmals seit fünf Jahren fürs Pfingstfest 2013 engagiert.

Im Nikolauskloster hatte Förtsch vor 33 Jahren Abitur gemacht: "Im Frankenwald gab es keine Möglichkeit, ein Gymnasium zu besuchen." Seine einzige Chance: ein Internat in Kulmbach. Dies leiteten die Oblaten-Patres mit Pater Heinrich Mayer als Chef. Förtsch, damals 17 Jahre alter Gitarrist in der Schülerband, folgte Mayer, als dieser ins Nikolauskloster versetzt wurde — sein Schulfreund Christoph Fröba ebenso. Gemeinsam überlegten sie, für das Internat des Nikolausklosters zu werben. Die Antwort: Egerländer Blasmusik.

"Meine Mitschüler kannten noch nicht mal Noten, geschweige denn ein Instrument", erinnert sich Förtsch. Er probte intensiv drei Tage lang, zur Kinderkommunion in Damm gelang dann die Premiere. Dies war der Auftakt zum Siegeszug der "Fidelen Musikanten".

(RP/rl)
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