Jüchen Ferienaktion mit Jugendlichen aus Leers

Jüchen · Zum neunten Mal organisierten die beiden Partnergemeinden einen Jugendaustausch: 23 Jugendliche aus dem französischen Leers besuchen für fünf Tage Jüchen, konnten Kontakte zu gleichaltrigen Jüchenern knüpfen.

Ganz ohne Fußball kommt das deutsch-französische Jugendcamp auch nach dem WM-Sieg der Deutschen nicht aus: Betreuer Tony Leroy aus dem französischen Leers hat das Trikot von "Les Blues" übergestreift, der 13-jährige Jöran aus Jüchen trägt das Shirt der Fohlen-Elf aus dem benachbarten Gladbach. Doch Fußball ist nicht allein das große Thema zwischen den 23 Gästen aus der Partnerstadt und den einheimischen 13 bis 16-Jährigen. Sie sprechen über gemeinsame Aktivitäten wie Floßbau oder das Lasergame. "Allerdings meist in Englisch", erklärt Franzose Wesley (15) gestikulierend. Er erlebt bereits den vierten Austausch mit.

Zum neunten Mal haben die beiden Partnergemeinden und der Gemeindejugendring Jüchen eine Jugendbegegnung organisiert. Statt einer Woche gab es diesmal aber nur fünf gemeinsame Tage. Heute Mittag heißt es Abschied nehmen: Dann steigen die jungen Leerser wieder in den Bus, der sie zurück nach Frankreich bringen wird. Warum das Jugendcamp verkürzt wurde, erläutert Stefan Bredt, Vorsitzender des Gemeindejugendrings: "Mehr hätten wir mit unseren ehrenamtlichen Helfern nicht geschafft." Nach dem Treffen soll Bilanz gezogen werden: Wenn auch die fünf Tage als ausreichend fürs Kennenlernen und Knüpfen von Freundschaften angesehen werden, dann soll auch der nächste Besuch in Leers nicht länger dauern.

Die Gymnasiastinnen Nele, Anja und Miriam waren im vergangenen Jahr in Leers. Da es ihnen dort gut gefallen hat, hatten sie sich jetzt für das Jugendcamp im eigenen Ort angemeldet - und auch die Bekannten von damals wiedergetroffen. Allerdings: Trotz Facebook und SMS hätten sie die Kontakte übers nicht wirklich halten können. Die Chance auf neue Kontakte wollte sich Heike nicht entgehen lassen: Ihr gefällt "das Programm". Das war auch der Grund für Lukas (13) und den gleichaltrigen Jöran, sich beim Jugendcamp anzumelden. Sie nehmen ihr Mittagessen an einem großen Tisch mit sechs französischen Jugendlichen ein. Sätze auf Deutsch. Französisch und Englisch fliegen hin und her. "Die Verständigung klappt - und Spaß macht es auch", erzählen die beiden blonden Jüchener.

Organisator Stefan Bredt hat bei der Planung in diesem Jahr bewusst den Besuch eines großen Freizeitparks gestrichen: "Der Eintritt ist recht hoch und nach meiner Einschätzung bringt das für die Gruppe und ihren Zusammenhalt nur wenig. Deswegen haben wir darauf verzichtet." Action konnten die Jugendlichen bei anderen Aktivitäten erleben: So mussten sie in gemischten Gruppen ein Floß aus Fässern bauen und damit trocken die Niers durchqueren oder konnten im Kletterwald die Angst vor der Höhe überwinden. "Wichtig ist nicht allein die Sprache, sondern dass alle Spaß haben", meint Stefan Bredt.

Und den soll es auch im kommenden Jahr geben: Für 2015 ist der Gegenbesuch in Jüchens kleiner Partnergemeinde geplant.

(NGZ)
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