Engagement in Otzenrath Tausche Böll gegen einen Eifel-Krimi – die Bücherbörse ist zurück

Otzenrath · Lange Zeit mussten die Bücherfreunde auf die Bücherbörse verzichten, wegen der Corona-Pandemie. Doch jetzt öffnete der Beliebte Tausch von Romanen und Sachliteratur wieder seine Türen.

 Die Büchertauschbörse Otzenrath öffnet erstmals wieder – trotz Corona. Kunde Maximilian Sack im Gespräch mit Waltraud Hilgers.

Die Büchertauschbörse Otzenrath öffnet erstmals wieder – trotz Corona. Kunde Maximilian Sack im Gespräch mit Waltraud Hilgers.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Ein wenig nervös war Waltraud Hilgers schon, als sie erstmals nach Corona die Pforten zur Büchertauschbörse für das Netzwerk 55-Plus der Caritas öffnete. Mit Mundschutz und Handschuhen gewährte sie immer zwei Personen Einlass zur oberen Etage des evangelischen Gemeindezentrum, wo gut sortiert die Bücher standen.

Im Erdgeschoss reihten sich mit je 1.50 Meter Abstand die Besucher ein. Nicht ohne sich am Eingang einzutragen und ergänzend zum Mundschutz und Handschuhe überzustreifen. Einige hatten Stoffbeutel mit gelesenen Büchern dabei, die jedoch nicht direkt verliehen werden. „Das Angebot muss gesichtet und dann gut sortiert werde“, erklärte die Ehrenamtlerin. Und so blieb der Nachschub erst einmal in einer Ecke stehen.

Waltraud Esser freute sich als Stammkundin auf die Büchertauschbörse. Sie liebt Krimis und Thriller und nimmt dann „auch gerne die Prozedur“ auf sich. Annemarie Vautz hat mehr mitgebracht als mitgenommen und legt CDs und Hörbücher gesondert auf einem Tisch ab. Stehen King, John Irving und Charlotte Link gehören zu ihren Favoriten. „Zur Zeit lese ich gerne was Leichtes. Für Nachschub sorgt meine Tochter, die bringt Bücher aus der Mayerschen mit, und was ich gehört habe, bringe ich dann hier her“, erzählt die Hochneukircherin.

Edith Roll wird von ihrem Ehemann Reinhard begleitet und hat Bücher mitgebracht, die sie während der Corona-Pandemie teilweise ein zweites Mal gelesen hat. „Die Irischen Freundschaften waren schön, können jetzt aber weg“, erzählt die Dürselnerin, die auf der Suche nach Eifelkrimis war.

Waltraud Hilgers ist froh, mit der Büchertauschbörse jetzt in Otzenrath zu sein: „In Hochneukirch hatten wir nur einen Raum, da wäre das Abstandhalten kaum möglich gewesen“. In Otzenrath sind die Kunden ganz diszipliniert. Kerstins Viskus begleitet ihre Schwiegermutter, die ruhig und mit Abstand wartet. Maximilian Sack (26) bringt gelesene Bücher seiner Mutter und Marina Lorenz aus Kelzenberg ist Stammkundin, die rund zwei Bücher pro Woche liest. Mit insgesamt vier Ehrenamtlern freut sich Waltraud Hilgers über die gute Resonanz. Trotzdem verkündet sie einen Stopp, wenn es um Nachschub geht. Denn die Regale sind voll. „Wir öffnen immer den ersten und dritten Mittwoch im Monat zwischen 16 und 18 Uhr“, lädt sie erst mal nur zum kostenlosen Mitnehmen ein. Denn das Team will gut sortiert sein und auch mal was Neues anbieten.

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