Jüchen Ein langer Weg zum schnellen Internet

Jüchen · Jüchen schafft zwar mit dem Programm "Gute Schule 2020" die Infrastruktur in den Schulen für den Breitbandausbau. Der Anschluss zieht sich aber hin. Weiße Flecken in der Breitbandversorgung gibt es auch in Gewerbebetrieben.

 Die Infrastruktur ist da, doch ohne Breitbandanschluss bleibt's im übertragenen Sinne noch dunkel in den Jüchener Schulen.

Die Infrastruktur ist da, doch ohne Breitbandanschluss bleibt's im übertragenen Sinne noch dunkel in den Jüchener Schulen.

Foto: dpa

Noch einige "weiße Flecken" gibt es in der Breitbandversorgung der Gemeinde Jüchen trotz der zurückliegenden Großoffensive der Deutschen Glasfaser (DG) in den Privathaushalten. Weiterhin fehlt das schnelle Internet vor allem in den weiterführenden Schulen, teilweise in Gewerbebetrieben, aber auch in einer viel frequentierten öffentlichen Einrichtung: in Schloss Dyck. Obwohl diese Einrichtung über das Europäische Gartengesellschaft längst auch digital vernetzt sein müsste, funktioniert an einigen Standorten im Schloss und im Park noch nicht einmal die Handyverbindung, geschweige denn das Versenden von E-Mails oder gar das Surfen im Internet.

Ein wirtshaftlicher Standortnachteil, gerade auch für da neue Schlosshotel, wie auch Wirtschaftsförderer Thomas Schröder weiß. Der ist unter anderem jetzt angetreten, für den Breitbandausbau auch bei den Gewerbetreibenden in Jüchen, zu denen die Stiftung Schloss Dyck gehört, noch stärker zu werben und die Wege zu bahnen.

Weiße Flecken oder im Wortsinne schwarze Bildschirme gibt es erstaunlicherweise auch noch in den Jüchener Schulen, obwohl dort die digitale "Aufrüstung" aus Mitteln des Programms "Gute Schule 2020" längst begonnen hat. Der Grund für diesen scheinbaren Widerspruch: Die Gemeinde könne zwar die Infrastruktur in den weiterführenden Schulen schaffen, räumt Bürgermeister Harald Zillikens ein. Wann es endlich zum eigentlichen Breitbandanschluss seitens eines Unternehmens aus der Digitalbranche kommen werde, stehe bislang noch in den Sternen. Mit der Deutschen Glasfaser, die bekanntlich ein holländisches Unternehmen ist, sei dies nicht machbar. Denn die öffentlichen Gelder aus dem Programm "Gute Schule 2020" dürften nicht an die privatwirtschaftliche DG vergeben werden. Jüchen sei deshalb eingebunden in die Auftagsausschreibungen, die der Rhein-Kreis Neuss, der schließlich auch Breitbandkoordinatoren beschäftigt, zentral vornehmen werde.

Die Infrastruktur für den Breitbandausbau soll laut Zillikens im Gymnasium in den Sommerferien geschaffen werden, wobei die Gesamtschule schon nachgerüstet worden sei. Und ganz zeitgemäß sollen in beden Schulen auch nicht mehr die Whiteboards eingesetzt werden, die laut Zillkens schon wieder als überholt gelten, sondern Beamer, weil diese technisch auch flexibler seien.

Doch Zillikens ärgert sich nicht zu knapp, dass jüngst vom Land darüber geklagt wurde, etliche Kommunen hätten die Gelder aus dem "Gute Schule"-Programm noch nicht abgerufen. Dabei würden die enormen Hindernisse, und nicht von der Kommune nicht beeinflussbare zeitliche Verzögerungen völlig verkannt, schimpft Zillikens und berichtet über die besonderen Probleme im Altbau am Gesamtschulstandort in Hochneukirch.

Dort hätten sämtliche elektrische Leitungen aus den Decken herausgenommen und in die Wände neu verlegt werden müssen, weil die Bauart nicht mehr den heutigen Brandschutzvorschriften entsprochen habe. "Das kostet Zeit und natürlich auch viel Geld, und trotzdem steht dann nach so einer großen Maßnahme immer noch ein einziger Computer", verdeutlicht Zillikens die manchmal umfangreichen Vor- und Hintergrundarbeiten.

(gt)
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