Porträt eines ungewöhnlichen Jugendlichen Ein 16-Jähriger boxt, malt und schreibt gern Gedichte

Grevenbroich · Paul Eichholz ist ein außergewöhnlicher Jugendlicher, der sich dennoch von seinem Umfeld in der Schule und im Freundeskreis angenommen und unterstützt fühlt.

 Der 16-jährige Paul Eichholz malt, zeichnet, schreibt Gedichte und betreibt Kampfsport.

Der 16-jährige Paul Eichholz malt, zeichnet, schreibt Gedichte und betreibt Kampfsport.

Foto: Dieter Staniek

Gegensätze versteht der 16-jährige Paul Eichholz aus Grevenbroich in seinem jungen Leben offenbar spielend leicht zu vereinbaren: Er ist begeisterter Boxer, schreibt auf der anderen Seite zarte, romantische (Liebes)-Gedichte. Der Erasmus-Schüler malt und zeichnet gerne, hört gerne Musik und schreibt selbst Lieder. Er betreibt aber auch Kampf- und Kraftsport nach einem festen Trainingsplan.

Und Facebook sowie allzu viel sonstige Social Media lehnt er ab. Seine Gedichte, die er jetzt auch einem Verlag angeboten hat, schreibt er aber auf dem Handy: Paul Eichholz ist ein außergewöhnlicher Jugendlicher, der sich dennoch von seinem Umfeld in der Schule und im Freundeskreis angenommen und unterstützt fühlt, wie er sagt.

Paul teilt sich gerne mit, redet gerne schnell und viel - und schreibt. In seinen Gedichten spielen eine erfüllte und ebenso enttäuschte junge Liebe eine große Rolle. Aber er ist auch Entdecker, bringt Neugier und Offenheit dem Leben, der Natur, der weiten Welt entgegen. So träumt er von weiten Reisen, die der Zehntklässler nach dem Abitur antreten möchte. Und sein Berufswunsch ist Journalist. An einen durchaus philosophischen Aufsätzen und an den Gedichten feilt er auch mit Hilfe zweier Freunde, die ihm beim Korrekturlesen helfen, deren Reaktionen und Urteil ihm wichtig sind. Bei Facebook würde Paul Eichholz seine Lyrik aber niemals posten, aus zwei Gründen: „Facebook ist aus einer anderen Generation“, sagt der 16-Jährige. Und er möchte kontrollieren, wer seine Gedichte liest, die er deshalb nur einem begrenzten Kreis von etwa 100 Followern in seinem privaten Instagram-Account zugänglich macht. So will er sich letztlich auch für seine erste Auswahl an Gedichten zur geplanten Einsendung an einen Verlag das „Okay“ seines jugendlichen Umfeldes einholen.

„Auf jeden Fall etwas mit Kultur“ möchte der 16-Jährige, wie er sagt, nach dem Abitur studieren. Sprachen seien seine Lieblingsfächer. Familiär hat er über seinen Großvater und seine Mutter einen französischsprachigen Hintergrund. Englisch beherrsche er fließend, vor allem nach dem einmonatigen Schulaustausch mit Australien, berichtet er. Allerdings sei Deutsch die Sprache, „mit der ich das Meiste ausdrücken kann“, sagt der 16-Jährige der seine Liedtexte allerdings in Englisch schreibt.

Seine Wochentage hat Paul Eichholz klar strukturiert mit den festen Trainingszeiten für die Ausdauer, „ein bisschen“ Kampfsport und immer wieder mit dem Austoben am eigenen Box-Sack: „Ich habe viel Energie“, verkündet er glaubhaft. Doch dann sind da immer auch die Zeiten, in denen der 16-Jährige plötzlich sagt: „Ich beschäftige mich still.“ Dann sitzt er da mit seinem Handy - und schreibt Gedichte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort