Jüchen DLRG und Gemeinde verhandeln um Hallenbad

Jüchen · Woche für Woche ziehen die Schwimmer der DLRG im Hochneukircher Hallenbad ihre Bahnen, treffen sich Frauen zur Aquagymnastik oder bekommen Schüler ihren Schwimmunterricht. Niemand, der regelmäßig das Bad an der Gartenstraße nutzt, kann sich ernsthaft vorstellen, dass es geschlossen wird. Doch der Sparzwang der Gemeinde Jüchen geht auch an dem Hallenbad nicht vorbei.

Nach Ansicht der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) soll die Verwaltung es so bald wie möglich vollständig an die DLRG abgeben, die schon jetzt den täglichen Betrieb leitet. Nun liegt ein Vertragsentwurf für die Übernahme des Bades durch den Verein auf dem Tisch. „Generell sind wir gesprächsbereit“, betont DLRG-Geschäftsführer Harald Zillikens, „aber es sind noch viele Fragen offen, die wir mit der Verwaltung klären müssen.“

In erster Linie sei es eine Frage der Kosten. „Wir sind nicht sicher, ob es für uns tragbar ist, wir werden sehr genau rechnen müssen“, sagt Zillikens. Doch gerade in dieser Frage sieht die Verwaltung noch Verhandlungsspielraum: „Es gibt viele Stellschrauben, an denen wir drehen können“, sagte Bürgermeisterin Margarete Kranz der Rheinischen Post. Für sie stünden bei allen Verhandlungen dieser Art zwei Dinge im Vordergrund: so viel wie möglich für die Bürger zu erhalten und dabei gleichzeitig finanziell entlastet zu werden. „Natürlich muss es für uns günstiger werden, aber wir wissen auch, dass wir die Vereine nicht auswringen können“, betont Kranz.

Auch Zillikens sagt ganz deutlich: Die Finanzierung von Vereinsbetrieb, Wettkämpfen und Materialien muss auch bei Übernahme des Bades weiterhin gewährleistet sein. 670 Mitglieder hat die DLRG momentan, sie teilen sich das Bad mit Schulen, Kindergärten und natürlich einzelnen Badegästen. Wie Nicht-Mitglieder der DLRG das Bad nach Übernahme nutzen, wie der Verein versichert ist, welche Zuschüsse die Gemeinde weiterhin gibt – all diese Fragen seien noch offen. „Wir gehen jetzt erstmal hoffnungsvoll in die Gespräche“, sagte Bürgermeisterin Kranz. Darin wird dann auch Thema sein, wie mit den Mängeln an Lüftungsanlage sowie Holz-Unterdecke des Bades, die bei der Sanierung vor sechs Jahren durch den Planer verschuldet wurden. Das Verfahren gegen ihn läuft noch.

(RP)
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