Jüchen Dieter Ohlmann schreibt Buch über die Juden in der Region

Jüchen · "Post aus Theresienstadt", ist der Titel des Buches das Dieter Ohlmann aus Bedburdyck über die Juden in Jüchen geschrieben hat. Der Autor wird sein Buch gemeinsam mit Bürgermeister Harald am 6. Juni, ab 18 Uhr, in Haus Katz vorstellen. Ausgehend von einem Speicherfund in Schaan wird das Leben zweier Schwestern geschildert, die dort aus nach Theresienstadt deportiert wurden. Bei der Erforschung der Lebensläufe der Schwestern werden besonders die jüdischen Familien Ullmann, Liffmann und Oberländer beschrieben. Ihre Wurzeln reichen zeitlich bis ins 18. Jahrhundert und haben einen räumlichen Bezug nach Neuenhoven, Schelsen, Gierath, Stessen und Bedburdyck. Insbesondere wird dabei das Schicksal der Nachkommen in der Nazizeit durch Verfolgung, Flucht und Deportation aufgezeigt.

 Dieter Ohlmann hat ein Buch über Juden in Jüchen verfasst.

Dieter Ohlmann hat ein Buch über Juden in Jüchen verfasst.

Foto: M.R.

Dieter Ohlmann befasst sich seit 30 Jahren mit dem Schicksal jüdischer Menschen in der Region und hat einige Freundschaften mit Überlebenden des Holocausts schließen können. Dazu gehören Marianne Stern aus Hemmerden, Berta Silberblum und Joseph Aretz aus Bedburdyck sowie Alice Boonstra aus Kaster. Bereits 1998 hat er sich im Band 4 der Geschichte der Gemeinde Jüchen mit dem Thema "Jüdisches Leben in der Bürgermeisterei Bedburdyck" beschäftigt.

Der 2012 im Gemeindearchiv Jüchen abgegebene Speicherfund weckte dann erneut sein Interesse. Viele bisher nicht bekannte Vorgänge und Zusammenhänge bezüglich der im Gemeindebereich Jüchen ansässigen jüdischen Familien wurden dadurch erkennbar und sollten nicht vergessen werden. Unterstützt wird die Herausgabe des Buches vom Kreisheimatbund Neuss, dem Landschaftsverband Rheinland und dem Förderverein des Gemeindearchivs Jüchen. Während der Veranstaltung besteht die Gelegenheit, die neue Publikation zu erwerben.

(NGZ)
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