Jüchen Die Sanierung der B59 ist gestartet
Jüchen · Seit gestern ist der erste Bauabschnitt ab dem Kreisverkehr an der Hamscherstraße gesperrt. Viele Autofahrer umgingen die Sperren auf unerlaubten Wegen. Straßen.NRW will die Arbeiten an dieser Stelle in etwa drei Wochen beendet haben.
Das Thermometer zeigt 33 Grad, die Hitze flimmert sichtbar über dem Asphalt, nur ein lauer Luftzug bringt ab und zu etwas Abkühlung. Autos sind auf der Odenkirchener Straße zwischen dem Kreisverkehr Hamscherstraße und Riekestraße allerdings keine unterwegs. Das liegt aber nicht daran, dass sich aufgrund der Mittagssonne niemand vor die Tür traut. Sondern daran, dass dieser Abschnitt für den Verkehr gesperrt ist.
Denn gestern hat die jahrelang diskutierte und vorbereitete Sanierung der B 59 mit dem ersten Bauabschnitt begonnen. Für zwei bis drei Wochen, so die Schätzung von NRW.Straßen-Projektleiter Klaus Dahmen, ist das etwa 130 Meter lange Teilstück der Ortsdurchfahrt für den Verkehr gesperrt. "Wir wurden gefragt, ob eine komplette Sperrung notwendig sei und die Fahrbahn nicht zumindest halbseitig befahrbar bleiben könne. Dies ist aber leider nicht möglich, da die Stadt im Zuge unserer Arbeiten direkt den Kanal und die Hausanschlüsse saniert", sagt Dahmen.
Große Baken versperren beidseitig die Durchfahrt. Die eingerichteten Umleitungen sind aber anscheinend nicht jedem Verkehrsteilnehmer bekannt. Fluchend drehen einige Autofahrer mehrere Runden im Kreisverkehr, auf der anderen Seite schummeln sich viele über den Radweg zur Riekestraße vor. "Das ist eigentlich nicht so gedacht. Aber die Verkehrsführung wird laufend geprüft und gegebenenfalls noch angepasst", erklärt Dahmen. Wo nötig, müsse aber auch verstärkt kontrolliert werden. Ein eigentlich nur für Linienbusse freigegebener Wirtschaftsweg quer durch die angrenzenden Felder wird laut Dahmen ebenfalls schon illegalerweise von vielen Autofahrern benutzt. "Da müssen zur Not auch mal Protokolle verteilt werden. Wir haben offizielle Umleitungen über Wey eingerichtet, Ortskundige können auch anders ausweichen."
Was sie laut Anwohner Klaus-Peter Scherer auch tun. "Die Leute versuchen sich bei uns durchs Wohngebiet zu quetschen, da geht teilweise gar nichts mehr. Das ist wie ein Nadelöhr, die Umleitungen sind meiner Meinung nach nicht gut genug ausgeschildert." Scherer hält die Bauarbeiten nichtsdestotrotz für notwendig. "Noch viel wichtiger wäre aber eine vernünftige Ortsumgehung, damit nicht alles immer quer durch Jüchen muss."
Um das Chaos so klein wie möglich zu halten, will Dahmen die Arbeiten zügig vorantreiben. "Die ersten Vorarbeiten sind erledigt. Als nächstes werden Asphalt und Schotter entfernt, anschließend die Kanäle und Hausanschlüsse saniert. Danach kommt die neue Straßendecke wieder drauf." Feuerwehr und Rettungsdienst sind über die jeweils befahrbaren Abschnitte informiert, Anwohner können ihre Einfahrten teilweise nicht mit dem Auto erreichen. In etwa zwei bis drei Wochen soll der Abschnitt vom Kreisverkehr bis zur Riekestraße als Einbahnstraße wieder befahrbar sein. Danach geht es weiter in Richtung Centershop.
Die insgesamt 1,8 Millionen Euro teure Baumaßnahme wird sich in ihrer gesamten Ausdehnung rund 15 Monate, also etwa bis September 2018, hinziehen.