Jüchen Die Problemschafe haben eine neue Herde

Wey · Sie sind besonders leichtfüßig, eine bedrohte Rasse, aber niemand wusste, wem sie gehören. Seit Juni suchten Jüchens Problemschafe der Rasse Moorschnucken, eine neue Herde.

 Im Juni schauten sie noch traurig, jetzt haben sie eine neue Herde: Die drei Moorschnucken-Schafe haben nun eine neue Herde.

Im Juni schauten sie noch traurig, jetzt haben sie eine neue Herde: Die drei Moorschnucken-Schafe haben nun eine neue Herde.

Foto: Rick

Seit Dienstag fressen sie Gras mit vielen Artgenossen. Giammaria Mossa (58), ein Landschaftspfleger aus Dormagen, holte die Findel-Schafe bei der Familie Hoffmann in Wey ab.

Dort hatte die Gemeinde die am 12. Juni eingefangenen Tiere vorübergehend untergebracht. Bis gestern hat sich kein Besitzer bei der Gemeinde gemeldet. "Sie sind wahrscheinlich ausgesetzt worden", meint Gemeinde-Sprecher Norbert Wolf. "Keiner verliert sonst Schafe, ohne dass es beim Durchzählen auffällt."

Weil sich bislang kein Besitzer gemeldet hat, die Tiere auch ohne Markierung oder Chip gefunden wurden und die ehemalige Ziegenwiese in Wey nur eine Übergangslösung war, musste eine neue Schafherde her für die drei Findlinge. Das Tierheim in Oekoven konnte auf seiner Hundewiese nicht gleichzeitig Schafe und Hunde aufnehmen. Das Ordnungsamt der Gemeinde fragte beim Veterinäramt des Rhein-Kreises Neuss nach, ob es im Kreis nicht eine Moorschnucken-Herde gebe. Die Veterinäre wurden in Dormagen bei Giammaria Mossa fündig.

Mossa ist glücklich über den Zuwachs für seine Herde Moorschnucken. Mit den Tieren zieht er übers Land und lässt sie eine wichtige Aufgabe übernehmen. Denn: "Moorschnucken fressen Gräser, die die anderen Schafe stehenlassen. Deshalb kann man sie wunderbar zur Landschaftspflege einsetzen", erklärte Mossa. Außerdem seien die Schafe sehr hart, aber nicht besonders groß.

Sein Sohn Benjamin Mossa (31) leitet den gemeinsamen Betrieb, der noch in Dormagen ansässig ist. Derzeit bauen sie in Grevenbroich-Kapellen eine ehemalige Militärkaserne zum Bauernhof um. "Und dort sollen die Schafe auch überwintern", sagt Mossa.

(RP)
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