Jüchen Die Ortsdurchfahrt Jüchen wird für ein Jahr zur Großbaustelle

Jüchen · Straßen NRW will die B 59 auf einer Länge von knapp eineinhalb Kilometern erneuern. Die Fahrbahn ist verschlissen. Die Gemeinde steigt mit ein und baut 123 Hausanschlüsse neu. Autofahrer müssen mit Umleitungen rechnen. Details wurden im Verkehrsausschuss vorgestellt.

Im Frühjahr soll der Abschnitt der Bundesstraße 59, der sich über die Odenkirchener, die Kölner und die Neusser Straße mitten durch Jüchen zieht, komplett erneuert werden. Wie Projektleiter Klaus Dahmen vom Landesbetrieb Straßen NRW jetzt im Verkehrsausschuss der Gemeinde Jüchen vortrug, sollen die Bauarbeiten zwischen einem und anderthalb Jahren dauern und in etwa 20 Abschnitte aufgeteilt werden. Los geht's nach aktuellem Planungsstand am Kreisverkehr an der Hamscher Straße (auf Höhe des "Netto"-Supermarktes). Die Baustelle soll dann Schritt für Schritt in Richtung Kreisverkehr an der Robert-Bosch-Straße (Abzweig Gewerbegebiet) wandern. Der Grund für die aufwendige und rund 1,3 Millionen Euro teure Bauaktion: Die Fahrbahn ist verschlissen. Zuletzt war sie in den 1990er Jahren erneuert worden. "In der Zwischenzeit haben sich einige Risse und Absätze gebildet. An manchen Stellen weist die Fahrbahn auch Netzrisse auf, an denen der Asphalt abplatzt", erklärt Projektleiter Klaus Dahmen. Der Landesbetrieb wolle aktiv werden, ehe die Straßenschäden größer werden.

Wann die Bauarbeiten im Frühjahr genau starten sollen, steht ihm zufolge noch nicht fest. Sicher ist nur, dass Autofahrer nach dem Baustart für viele Monate nicht mehr ohne Umwege durch Jüchen fahren können. "Wir werden rechtzeitig auf die Baustelle hinweisen und Umleitungen ausschildern", kündigte Klaus Dahmen im Ausschuss an. Auf Nachfrage eines Ausschussmitgliedes betonte er, dass keine offiziellen Umleitungen durch Wohngebiete führen werden.

Die Gemeinde Jüchen will die Baumaßnahme nutzen und parallel 123 Hausanschlüsse in bis zu 3,5 Metern Tiefe erneuern, bei deren Untersuchung in den vergangenen Monaten Defekte festgestellt worden waren. Die Kosten werden auf rund 400.000 Euro geschätzt. Außerdem will die Gemeinde die zehn Bushaltestellen, die sich entlang der B 59 in Jüchen befinden, auf den neuesten Stand bringen und genau wie die Haltestellen am Schulzentrum und in Gubberath barrierefrei ausbauen. Die Kosten dafür betragen 455.000 Euro, wobei der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr den Ausbau der Haltestellen mit 369.000 Euro fördern will.

In Sachen Straßenerneuerung können sich die Anwohner auf einen Asphalt mit "Geräuschminderungspotenzial" freuen. "Den Straßenverkehr dürften viele aber auch allein deshalb schon als leiser wahrnehmen, weil die Straße nach den Arbeiten wieder eben sein wird", sagt Klaus Dahmen, der die Großbaustelle seit einem halben Jahr mit seinem Team plant. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Beschwerden von Anwohnern über zu starken Straßenlärm gegeben. Wie Bürgermeister Harald Zillikens mitteilt, soll der Gesamtaufbau der Straße (56 Zentimeter hoch) nur "von Randstein zu Randstein" erneuert werden - Bürgersteige und Parkplätze sollen also von den Bauarbeiten unberührt bleiben.

Die Planer wollen den Verkehr unter anderem über die Orte Gierath, Neuenhoven, Hoppers, Wey und Kelzenberg sowie über die Autobahnen 44 und 46 umleiten. Wie Dahmen erklärt, würden sich viele ortskundige Autofahrer schnell ihren eigenen Weg nach Jüchen suchen. Den direkten Weg über die Verbindungsstraße zwischen Gierath und Kelzenberg wolle Straßen NRW aber deshalb nicht als offizielle Umleitung ausschildern, weil sich sonst zu viele Fahrzeuge an der Engstelle an der Keltenstraße in Kelzenberg begegnen würden.

(cka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort