Dunkelfeldstudie auch in Jüchen Wie sicher fühlen sich die Jüchener?

Jüchen · Jüchen zählt zu den 81 in NRW ausgewählten Kommunen für die Befragung zu Gewalt und Sicherheit. Nach dem Zufallsprinzip werden Jüchener Bürger ab dem 2. September schriftlich im Auftrage des Heimatministeriums befragt.

 Die jetzt in Jüchen gestartete „Dunkelfeldstudie“ fragt zufällig ausgewählte Bürger, ob sie schon Opfer von Gewalt waren und wie sicher sie sich fühlen.

Die jetzt in Jüchen gestartete „Dunkelfeldstudie“ fragt zufällig ausgewählte Bürger, ob sie schon Opfer von Gewalt waren und wie sicher sie sich fühlen.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Zufällig ausgewählte Jüchener Bürger werden jetzt zu der sogenannten „Dunkelfeldstudie“ befragt, die Heimatministerin Ina Scharrenbach in Auftrag gegeben hat. Die Studie, in die die Befragungsergebnisse aus 81 Kommunen in Nordrhein-Westfalen einfließen sollen, zielt auf das Sicherheitsgefühl der Bürger ab. 60.000 Bürger im Alter über 16 Jahren werden befragt. Jüchen ist nicht durch Zufall auf der Liste des Heimatministeriums „gelandet“. Denn gerade auch aus kleinen Kommunen wie Jüchen, in denen zumindest nach der offiziellen Kriminalstatistik noch annähernd „heile-Welt-Verhältnisse“ herrschen, werden wichtige Erkenntnisse über das subjektiv-empfundene Sicherheitsempfinden erwartet.

Schriftlich befragt werden die Jüchener vom 2. bis 13. September zum Thema Gewalt gegen Mädchen, Frauen, Jungen und Männer. 500.000 Euro lässt sich das Heimatministerium die „Dunkelfeldstudie“ kosten. Diese repräsentative Befragung soll unabhängig vom Anzeigeverhalten der Opfer oder späteren Strafverfahren ablaufen:Darauf weist Stadtsprecher Norbert Wolf hin. Bürgermeister Harald Zillikens bittet die Jüchener um Unterstützung bei dieser Erhebung. Er sagt: „Es ist wichtig, dass möglichst viele der zufällig ausgewählten Jüchener an der Befragung teilnehmen, um repräsentative, aussagekräftige Erkenntnisse zu erhalten.“ Und Kommunalministerin Ina Scharrenbach fügt hinzu: „Die Studie dient uns als Scheinwerfer, um das Dunkelfeld bei der Gewalt gegen Mädchen, Frauen, Jungen und Männern auszuleuchten. Mit der Dunkelfeldstudie werden wir das bisher bekannte Bild zur Sicherheitslage, Präventionsarbeit und zum Opferschutz um ein wertvolles Mosaik ergänzen. Wir sind dabei auf die Teilnahme der Bürger aus Jüchen angewiesen und bitten alle Befragten um Unterstützung.“ Mit ihren Antworten lieferten die Bürger einen wesentlichen Beitrag, um zukünftig die Sicherheits- und Präventionsarbeit in Nordrhein-Westfalen zu verbessern. „Die Ergebnisse kommen der gesamten Bevölkerung in unserem Land zugute,“ verspricht die Ministerin.

Auch NRW-Innenminister Herbert Reul betont sein Interesse an den Ergebnissen der Studie. Er sagt: „Die nachweislich verbesserte Kriminalitätslage bei uns in Nordrhein-Westfalen ist die eine Sache. Das Empfinden der Bürger die andere. Wir müssen nicht nur für eine bessere objektive Sicherheit sorgen, sondern wir müssen den Menschen auch die Angst nehmen, Opfer einer Straftat werden zu können.“ Es bringe nichts, wenn es auf dem Papier sicher sei, die Leute aber Sorgen hätten, wenn sie die eigenen vier Wände verließen. Reul appelliert: „Wir bauen nun darauf, dass viele Bürger an der Befragung teilnehmen und uns helfen, Licht ins Dunkel zu bringen.“ Ein Ankündigungsschreiben zur Befragung „Sicherheit und Gewalt in Nordrhein-Westfalen“ sei bereits an die für die Studie ausgewählten Jüchener verschickt worden, informiert Norbert Wolf. Die Fragebogen folgten dann noch an dem 2. September nach. Zu den Zielen der Studie gehört auch der Ausbau der Prävention und des Opferschutzes durch psychosoziale Unterstützungsangebote, heißt es aus dem Heimatministerium. Deshalb wird auch nach gesundheitlichen und seelischen Folgen bei Opfern von Gewalttaten gefragt sowie nach der Zufriedenheit mit möglichen Hilfsangeboten. Das Landeskriminalamt hat im Auftrage des Heimatministeriums und des Innenministeriums das „Infas-Institut für angewandte Sozialwissenschaften“ mit der Befragung betraut. Das Landeskriminalamt und das „Infas-Instuitut“ sichern den Teilnehmern Anonymität zu.

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