Aktion in Jüchen Feuerwehr ermahnt Autofahrer, die Einsatzwege und Hydranten zuparken

Jüchen · Die Jüchener Feuerwehr macht Autofahrer jetzt mit Flyern aufmerksam, wenn sie behindernd parken. Bußgelder sind der nächste Schritt.

 Bürgermeister Harald Zillikens und Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels präsentieren die Kampagnen-Flyer.

Bürgermeister Harald Zillikens und Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels präsentieren die Kampagnen-Flyer.

Foto: Markus Rick (rick)

Der Dachstuhlbrand an der Weyerstraße, bei dem sich die Feuerwehr wegen etlicher falsch geparkter Autos zunächst ihren Einsatz- und Rettungsweg mühselig erkämpfen musste, habe den Anlass zu einer neuen Flyer-Kampagne gegeben, berichtet Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels. Gemeinsam mit Bürgermeister Harald Zillikens stellte er jetzt die Kampagne vor, für die 5000 Flyer gedruckt wurden. Die sollen Autofahrer sensibilisieren, weder die Rettungswege, noch die Hydranten zuzuparken, auf die die Feuerwehr schließlich für ihr Löschwasser angewiesen ist.

Abels setzt auf die psychologische und sensibilisierende Wirkung solcher Flyer an den Windschutzschutzscheiben. Denn solche Appelle, verbunden mit der stetigen Aufklärung der Bevölkerung zeigten auch bei den Rettungsgassen auf den Autobahnen mittlerweile Erfolge. Hatte Abels noch vor zwei Jahren das rücksichtslose Verhalten von manchen Verkehrsteilnehmern beklagt: Autofahrer hätten bei einem schweren Autobahnunfall die Rettungsgasse benutzt, um schneller voranzukommen, hatte er damals beklagt. So sagt er heute, das Verhalten habe sich zumindest im Zuständigkeitsbereich der Jüchener Feuerwehr spürbar gebessert. Allerdings befürworte er ausdrücklich die von Verkehrsminister Andreas Scheuer beabsichtigte Verschärfung der Bußgelder auch bei Missachtung der Rettungsgasse (Anmerkung der Redaktion: Bußgelder von 200 bis 320 Euro, Punkte in Flensburg und Fahrverbote sollen künftig dafür verhängt werden können.)

Was allerdings das häufige Zuparken der Hydranten anbelangt, da geht Abels auch davon aus, dass längst nicht jeder wisse, „was die rot-weißen Schilder eigentlich bedeuten.“ Deshalb soll die Kampagne jetzt mit Flyern aufklären, die das für die Homepage und die sonstige Öffentlichkeitsarbeit bei der Feuerwehr zuständige Team eigens für Jüchen entworfen hat. Außerdem sollten die Grundstückseigentümer mit darauf achten, dass die Schilder lesbar sind und die Hydrantendeckel frei von Laub, Schnee und Eis seien, appelliert der Bürgermeister,.

Und die absolute Notwendigkeit ist laut Abels für die Feuerwehr das zügige Erreichen der Einsatzstelle. Er sagt: „Falschparker gefährden oft massiv den Einsatz von Einsatzkräften und riskieren damit Menschenleben. Unsere Spezialfahrzeuge mit ihren besonderen Abmessungen können als Rettungsmittel häufig nicht zügig zum Brandobjekt vordringen.“ In der Regel handele es sich dabei um eine Unterschreitung der notwendigen Fahrbahnbreite, das Parken in Feuerwehrbewegungszonen oder in Kurvenbereichen. Auch Bürgermeister Harald Zillikens appelliert zunächst an die Einsicht der Verkehrsteilnehmer. Die Feuerwehr rücke schließlich an, um in Notlagen zu helfen, oft zähle bei der Menschenrettung jede Sekunde. Der Bürgermeister kündigt aber auch an: „Uneinsichtige Verkehrsteilnehmer erhalten zukünftig einen entsprechenden Hinweis an der Windschutzscheibe. Dies ist jedoch nur eine Ermahnung, ihr Fahrzeug korrekt abzustellen. Sollten hartnäckige Falschparker ihr Verhalten jedoch nicht ändern, so werden in Zukunft sofort gebührenpflichtige Verwarnungen erteilt, was jedoch nicht unser primäres Ziel ist.“

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