Tempel in Hochneukirch Hindus laden zur großen Prozession ein

Hochneukirch · Die Tamilen veranstalten anlässlich ihres Tempelfestes wieder eine Prozession, zu der auch die Hochneukircher eingeladen sind. Es kommen auch Priester aus Sri Lanka zur Zeremonie.

 Gemeindeleiter Varadan Pathmanathan (l.) mit Priester Saba Balabaskaran vor dem Ganesha-Schrein.

Gemeindeleiter Varadan Pathmanathan (l.) mit Priester Saba Balabaskaran vor dem Ganesha-Schrein.

Foto: Gundhild Tillmanns

Drei Priester aus Sri Lanka, der Heimat der vor vielen Jahren auch nach Hochneukirch ausgewanderten Tamilen, werden zur großen Prozession am 2. Juni erwartet. Zwei Hindupriester, die auch die feierlichen Zeremonien rund um den Tempelgott Ganesha leiten werden, sind schon angekommen. Sie helfen jetzt beim Bau der Wagen für die unterschiedlichen Gottheiten, die dann von den Hunderten von Gläubigen, die auch von weither erwartet werden, an Seilen durch die Straßen von Hochneukirch gezogen werden. Für die tamilische Gemeinde in Hochneukirch, deren Tempel auch von Hindus aus Grevenbroich, Mönchengladbach, Heinsberg, Erkelenz, Neuss und Düsseldorf regelmäßig zu den allabendlichen Gottesdiensten besucht wird, bringen die Priester auch wichtige Nachrichten aus der Heimat mit. Schließlich gab es in Sri Lanka jüngst wieder Anschläge und politische Unruhen. So verwurzelt und integriert die Tamilen mittlerweile in Hochneukirch sind, wo bereits die Kinder und Enkel der einst aus Sri Lanka Geflohenen leben, so bewahren doch auch die Jüngsten noch die alten Traditionen.  „Wir hatten in unserem Tempel jetzt auch die ersten beiden Hochzeiten“, berichtet der Leiter der Tamilengemeinde, Varadan Pathmanathan.

 Priester Saba Balabaskaran (v.l.), Hildegard Kux vom deutsch-tamilischen Freundeskreis und Gemeindeleiter Varadan Pathmanathan

Priester Saba Balabaskaran (v.l.), Hildegard Kux vom deutsch-tamilischen Freundeskreis und Gemeindeleiter Varadan Pathmanathan

Foto: Gundhild Tillmanns

Vor zwei Jahren wurde der Tempel in dem ehemaligen Supermarkt an der Hochstraße eröffnet. Ermöglicht wurde der Einzug durch den Deutsch-Tamilischen Freundeskreis, deren Mitglieder Karl-Heinz Ehms und Hildegard Kux die Tamilen mit ihrem persönlichen Engagement auch weiterhin begleiten.

 Ein für eine Hochzeit geschmückter Schrein

Ein für eine Hochzeit geschmückter Schrein

Foto: Gundhild Tillmanns

So gibt es bei Hildegard Kux zu Hause neuerdings ein internationales Kochtreffen für Frauen, gemeinsam mit der Integrationstelle der Stadt Jüchen, an dem auch Tamilinnen teilnehmen. Und es soll sogar ein Kochbuch mit den Gerichten herausgebracht werden, die Frauen aus Afrika und Asien zubereiten, die in Jüchen mit ihren Familien eine neue Heimat gefunden haben.

 Einer der zur Prozession aus Sri Lanka eingereisten Priester bereitet Blumenkränze vor.

Einer der zur Prozession aus Sri Lanka eingereisten Priester bereitet Blumenkränze vor.

Foto: Gundhild Tillmanns

Wie die alten Traditionen auch an die Jugend weitergegeben werden, zeigt ein Projekt, an dem der TV Jüchen beteiligt ist. Wie Hildegard Kux berichtet, leitet die Tochter des tamilischen Gemeindeleiters, Anusja Pathmanathan, dort seit Kurzem eine Mädchengruppe, die die tamilischen Traditionstänze einstudiert.

Jüngst war der Tempel in Hochneukirch übrigens auch im Fernsehen, bei Pro sieben, zu sehen. Die Grevenbroicher Germany’s-next- Topmodel-Kandidatin Sayana Ranjan, die indisch-tamilische Wurzeln hat, wollte sich dort für eine „Homestory“ gemeinsam mit ihrer Familie beim Beten und Opfern vor dem Ganesha-Schrein filmen lassen. Dabei sorgte sie aber zunächst für ein Ärgernis: Sie sei mit dem Drehteam kurz vor der täglichen Gottesdienstzeit aufgetaucht, ärgerte sich der Gemeindeleiter. In Absprache mit dem Priester sei das Fernsehen dann aber zu einem Ersatztermin außerhalb der Gebetszeiten willkommen gewesen.

Info Die Prozession findet am Sonntag, 2. Juni, ab 11.30 Uhr vom Hindutempel, Hochstraße 10b in Hochneukirch statt. Parkplätze gibt es am Bahnhof und am Ende der Peter-Busch-Straße. Der Prozessionsverlauf geht vom Tempel über die Hoch-, Rheydter-, Weiden-, Von Werth-, Post-, Mühlen-, Gartenstraße wieder zurück an den Ursprungsort, wo es eine feierliche Zeremonie im Tempel geben wird.

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