Jüchen Die erste Nacht der Belichtung

Jüchen · Bildschönes Schloss Dyck: Am Freitagabend begann die Illumina unter dem Motto "Bilderzauber". Bis zum 12. September bietet das Licht- und Klangspektakel im Park des schmucken Gemäuers. Die Stiftung rechnet mit 25 000 Besuchern an den zehn Tagen.

Da stehen sie aufgereiht wie an einer Schnur. Die Stative bedenklich nah am Hang zum Ufer, fokussieren sie mit ihrer Linse das herrschaftliche Schloss Dyck. "Ist schon eine andere Atmosphäre", sagt Reginald Schwarz vom Fotoclub Duisburg-Wedau, der sonst gerne den Landschaftspark in Duisburg mit seinen Industrieruinen fotografiert. Sie haben sich positioniert, jetzt warten sie nur noch darauf, dass jemand den Lichtschalter drückt und die Illumina eröffnet.

Pompöses Lichtspiel

Seit gestern Abend läuft die Illumina, jene pompöse Lichtinstallation, die das Schloss, den Park und seinen Englischen Garten von einer ganz anderen Seite zeigen. Bis zum 12. September erwartet die Stiftung Schloss Dyck rund 25 000 Besucher, die sich in den Abendstunden von den Lichtspielereien des Regisseurs Wolfgang Lenssen verzaubern lassen. "Bilderzauber", so heißt das Motto. "Ich habe den Park mit Licht nachgemalt", sagt Regisseur Lenssen.

Überall sind helle Bilderrahmen installiert, einer wird sogar an die Wolken gemalt. Vorgegebene Blickperspektiven, die ganz andere Blickwinkel auf die Anlage geben. Die Besucher werden so Teil eines Gemäldes, Lessens Gemäldes. "Für uns ist das eine sehr wichtige Veranstaltung, weil sie am besten kulturhistorisch den Park und das Schloss präsentieren", sagt Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck. Wichtig auch deshalb, weil wie gestern Abend hohe Herrschaften wie Landeswirtschaftsminister Harry Voigtsberger durch die Gärten schlendern. Er eröffnete gemeinsam mit Simeon Graf Wolff Metternich und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Illumina.

Es sind aber auch andere da. Solche Leute wie Reginald Schwarz und Peter Heinze. Es dürfte keine andere Zeit geben, in der Schloss und Park so oft fotografiert werden. Ein paar Stative neben den Duisburgern hat Peter Heinze aus Bonn seine Kamera aufgebaut mit einem Objektiv wie ein Kanonenrohr. "Ich war jedes Jahr bei der Illumina", sagt der 62-jährige Hobbyfotograf. "Hier habe ich meine besten Bilder gemacht." Und in all den Jahren hat er gelernt: Am ersten Abend ist am wenigsten los. Es ist quasi die erste und beste Nacht der Belichtung.

(RP)
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