Feuerwehr Jüchen Die Einsatzzahlen der Feuerwehr steigen weiter an

Jüchen · Jüchen wird zwar von der Fläche her nicht größer, aber die Alarm- und Einsatzzahlen der örtlichen Feuerwehr steigen weiter an. Im ersten Quartal gab es schon 171 Einsätze, 94 waren es im ersten Quartal 2018.

 Bei einer gemeinsamen Übung aller Löschzüge Anfang April ging es unter Atemschutz in ein leerstehenden Wohnhaus in Hoppers.

Bei einer gemeinsamen Übung aller Löschzüge Anfang April ging es unter Atemschutz in ein leerstehenden Wohnhaus in Hoppers.

Foto: Feuerwehr Jüchen

Es lag nicht nur am Orkan „Eberhard“, der alleine 52 Feuerwehreinsätze an nur einem Tag erforderlich machte, dass die Jüchener Feuerwehr gegenüber dem ersten Quartal 2018 schon wieder eine deutliche Einsatzsteigerung zu verzeichnen hat. 171mal rückte sie bereits aus, im Vorjahr waren es 94mal. Dabei ist die Fläche, die die örtliche Wehr zu betreuen hat, abgesehen von ein paar zusätzlichen Autobahnkilometern, nicht größer geworden. Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels hat aber eine Erklärung für das weitere Steigen der Einsatzzahlen: „Die Hemmschwelle, die 112 zu wählen, wird immer geringer.“ Er führt dies auf das Nachlassen der nachbarschaftlichen Hilfeleistung, auf die geringer werdende Eigeninitiative zurück, die mit der Verstädterung im ländlichen Raum einhergehe. „Wenn früher nach einem Sturm ein Ast auf der Straße lag, dann haben ihn die Leute selbst weggeräumt. Heute rufen sie die 112 und melden, dass ein Baum auf der Straße liegt.“ Die Feuerwehr werde immer mehr als Dienstleister mit einer zunehmenden Anspruchshaltung betrachtet, stellt Abels fest.

Daraus erklärt sich auch die weiterhin steigende Zahl der technischen Hilfeleistungen mit 136 im ersten Quartal 2019. 70 waren es im  ersten Quartal 2018. Die größte Flächenlage im neuen Jahr war der Orkan „Eberhard“, bei dem auch Stadtalarm ausgelöst wurde. Nach den 52 Einsätzen am 10. März folgten noch 20 weitere quasi zum Abräumen der Sturmschäden am Folgetag.

 Der an der A46 von der Feuerwehr Jüchen gerettete Husky.

Der an der A46 von der Feuerwehr Jüchen gerettete Husky.

Foto: Feuerwehr Jüchen

Außerdem musste die Feuerwehr im ersten Quartal bereits 14mal zu Verkehrsunfällen ausrücken und dabei zwei eingeklemmte Personen aus den Fahrzeugen befreien. Der spektakulärste Unfall bislang ereignete sich am 31. Januar auf der A46 mit mehreren Schwerverletzten. Der Feuerwehreinsatz, ebenfalls auf der A46, der den Reaktionen im Internet nach zu beurteilen, den Menschen am meisten ans Herz ging, war aber die Rettung eines entlaufenenen Huskys. Dass sich die unterschiedlichsten Einsatze auf der Autobahn künftig steigern werden, davon geht der Feuerwehrchef aus. Deshalb freut er sich auch auf den Bau des neuen Gerätehauses in Hochneukirch, der nun starten kann, sowie auf das angekündigte neue Tanklöschfahrzeug mit einem Wassertank für 5000 Liter, das in Hochneukirch stationiert werden soll.

 Der bisher schwerste Unfall im ersten Quartal ereignete sich auf der A46.

Der bisher schwerste Unfall im ersten Quartal ereignete sich auf der A46.

Foto: Feuerwehr Jüchen
 Bei dem Unfall auf der A46 am 31. Januar wurde eine Person eingeklemmt.

Bei dem Unfall auf der A46 am 31. Januar wurde eine Person eingeklemmt.

Foto: Feuerwehr Jüchen

Zur Bewältigung der Einsatzdichte stehen der Jüchener Feuerwehr laut Abels aktuell neben den fünf hauptamtlichen Kräften 192 Aktive, davon 15 Frauen, zur Seite. Und obwohl es seit 2016 Pflicht für die Aktiven sei, 20 Stunden pro Jahr an Lehrgängen teilzunehmen, beobachtet Abels auch in diesem Bereich ein großes Engagement: „Die Leute kommen immer wieder auf mich zu und fragen nach Lehrgängen, die sie besonders interessieren“, freut sich der Feuerwehrchef. Deshalb hat er für dieses Jahr auch wieder Fördermittel für ein Fahrsicherheitstraining beantragt, das immerhin 3000 Euro am Tag kostet. Es sei aber sehr wichtig, weshalb zunächst alle Maschinisten für die großen Feuerwehrwagen geschult werden sollen. Bereits stattgefunden haben zwei Lehrgänge im ersten Quartal.

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