Jüchen Deutsche Glasfaser behebt jetzt Schäden

Jüchen · Die Gemeinde macht der Deutschen Glasfaser Druck, die Baumängel nachzubessern. Einen Baustopp lehnt der Bürgermeister aber ab.

Endlich hat es mit dem Glasfaseranschluss nun auch für Günter Lesswing aus Jüchen-Schaan geklappt. Der hatte monatelang vergeblich versucht, einen verbindlichen Termin mit der Deutschen Glasfaser (DG) für seinen Hausanschluss zu bekommen, während seine Nachbarn längst "bedient" worden waren. Doch nicht nur bei diesem Anwohner aus Schaan hat sich etwas bewegt, nachdem auch weitere Nachbarn gegenüber unserer Redaktion ihr Leid über mangelhafte Bauarbeiten der DG beziehungsweise ihres Subunternehmers geklagt hatten. Auch Marcus Holz aus Schaan kann ab sofort ruhiger schlafen. Die von den Glasfaser-Tiefbauarbeiten zurückgelassenen Ausfräsungen in der Fahrbahn sind jetzt verfüllt worden. Vorbeifahrende Milchwagen und sonstige Lkw werden sein Haus nun nicht mehr erzittern lassen.

Da die in Schaan beklagten Mängel durch zu "schnelles und zu schludriges Arbeiten", wie mehrere Anwohner meinten, kein Einzelfall sind, hat FWG-Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel (wie berichtet) einen vorläufigen Baustopp für die Deutsche Glasfaser beziehungsweise für die Tiefbaufirma van Gelder gefordert. Zunächst müssten alle Mängel aufgelistet und behoben werden, bis weitere Kabel verlegt werden dürften, hat Hommel dem Bürgermeister und den Ratsfraktionen geschrieben.

Bei der Deutschen Glasfaser war gestern zu diesem Thema auf Nachfrage unserer Redaktion noch keine Stellungnahme zu erhalten. Der zuständige Regio-Manager wolle sich zunächst selbst ein Bild von der Situation machen und sich dann am Donnerstag äußern, teilte DG-Sprecherin Nicole Holländer mit.

Bürgermeister Harald Zillikens schließt sich der Forderung des FWG-Fraktionsvorsitzenden nach einem Baustopp für weitere Glasfaserarbeiten nicht an: "Das macht in meinen Augen keinen Sinn, denn es liegen ja schon alle Kabel in der Erde." Es fehlten lediglich noch vereinzelte Hausanschlüsse, fügt Zillikens hinzu. Im Übrigen seien die von Anwohnern auch aus anderen Ortsteilen beklagten Baumängel der Gemeinde bekannt: "Die Mängel werden jetzt sukzessive alle abgearbeitet", verspricht der Bürgermeister.

Vergangene Woche sei in Schaan die Fahrbahn verfüllt und mit neuem Asphalt bedeckt worden. Dies werde nun nach einer zunächst provisorischen Verfüllung auch in den übrigen betroffenen Ortsteilen nachgeholt. In Wallrath sei zum Beispiel jetzt mit den Nacharbeiten begonnen worden. Zillikens hält die Anzahl der Reklamationen nicht für so unüberschaubar und umfangreich, als dass sie einen generellen Baustopp rechtfertigen würden.

"Wir halten die Endabnahme in der Hand", betont der Gemeindechef. Und erst ab diesem Zeitpunkt setze die fünfjährige Gewährleistungsfrist ein, die mit der DG vereinbart sei. Die Kritik, dass erst so spät nachgebessert werden soll, kann Zillikens nachvollziehen. Er verspricht aber: "Wir drängen darauf, dass die Arbeiten jetzt abgeschlossen werden."

(NGZ)
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