Nabu Jüchen Insekten schützen und Kröten retten

Jüchen · Sicher scheint, dass der vergangene heiße und trockene Sommer der Krötenpopulation überall geschadet hat.

Mit dem Thema Insektensterben befasst sich auch der Nabu Jüchen: Die Gründe für das Insektensterben seien vielfältig, es liegen beispielsweise an einer modernen Landwirtschaft, dem großen Flächenverbrauch durch Bebauung und durch monotone Gärten und geschotterte Vorgärten, führt der Nabu auf. Aber nicht nur Gartenbesitzer könnten etwas für Insekten tun. „Auch Balkonbesitzer können durchaus Insekten schützen und fördern“, sagt Nabu-Sprecher Rudolf Kuhn. Wichtig seien ungefüllte Blüten, die auch Wildbienen Pollen und Nektar böten. Es sollten möglichst viele einheimische Blütenstauden zur Balkonbepflanzung verwendet werden, sagt Kuhn und nennt Beispiele: die gemeine Akelei, Zypressen-Wolfsmilch, scharfer Mauerpfeffer, gewöhnliches Sonnenröschen, großblütige Königskerze, Moschusmalve oder „Rundblättrige Glockenblume“.

 So sieht Insektenförderung auf dem Balkon aus.

So sieht Insektenförderung auf dem Balkon aus.

Foto: Nbau Jüchen/Nabu Jüchen

Außerdem rät der Nabu zum Eigenbau von sogenannten Insektenhotels. Die ließen sich eingfch aus Holz bauen, indem man etwa zehn Zentimeter lange und unterschiedlich dicke Löcher ins Holz bohre.

Außerdem betreut der Nabu Jüchen schon seit fünf Jahren die Amphibienwanderung am Schloss Dyck. Seither sei die Anzahl der Kröten erfreulicherweise kontinuierlich gestiegen. „Waren es 2015 etwa 2700 Tiere, die am Fangzaun eingesammelt wurden, stieg die Anzahl bis 2017 auf fast 3500 Amphibien. 2018 gab es aber einen kleinen, aber noch nicht besorgniserregenden Rückgang auf etwa 3300 Kröten. 2019 war der Rückgang dann dramatisch und ging auf rund 2100 Tiere zurück“, meldet Kuhn.

Das bedeute einen Verlust von mehr als einem Drittel aller Amphibien in diesem Gebiet. Ein Vergleich mit anderen Gebieten zeige, dass überall deutliche Verluste zu verzeichnen seien. So seien teilweise Laichgewässser ausgetrocknet. „Sicher scheint, dass der vergangene heiße und trockene Sommer der Krötenpopulation überall geschadet hat. Die Verluste am Schloss Dyck sind dadurch allein aber nicht zu begründen. Hier muss dringend Ursachenforschung betrieben werden“, fordert der Sprecher des Nabu Jüchen.

(NGZ)
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