Stadt saniert in den Sommerferien Ein neues Dach fürs Gymnasium Jüchen

Jüchen · Die letzte Etappe der Sanierung am Schulkomplex des Gymnasiums startet in den Ferien. Nach dem Austausch der alten Fenster wird nun das Dach erneuert. In Arbeit ist eine Studie, um den künftigen Raumbedarf der Schule zu ermitteln. Auch an einigen Grundschulen wird in den Ferien gearbeitet.

 Hausmeister Sebastian Oberländer und Dezernent Oswald Duda (r.) auf dem Dach der Schule, das auf 800 Quadratmetern Fläche erneuert wird.

Hausmeister Sebastian Oberländer und Dezernent Oswald Duda (r.) auf dem Dach der Schule, das auf 800 Quadratmetern Fläche erneuert wird.

Foto: Dieter Staniek

Dem Gymnasium Jüchen steigen jetzt Handwerker aufs Dach: Für rund 180.000 Euro werden in den Sommerferien marode Schindeln gegen eine neue Dachabdeckung ausgetauscht, in den Herbstferien wird am markanten Glaspyramidendach gearbeitet. Danach ist der Schulkomplex erst einmal fit für die Zukunft. In etlichen Bauabschnitten hat die Stadt insgesamt mehr als 700.000 Euro in Fenster- und Dacherneuerung investiert.

Wie sieht es eigentlich oben auf dem Gymnasium aus? Wer dort eine glatte Fläche erwartet, liegt falsch. Über eine steile Ausziehtreppe geht es mit Hausmeister Sebastian Oberländer durch eine Bodenluke ganz nach oben. Eine zerklüftete Landschaft bietet sich dem Besucher - mit „Minihäusern“ aus etwa zwei Meter hohen Teilen der obersten Etagen. Platten auf Kies markieren Wege zwischen den Gebäudetrakten – und oben drauf liegen die Bitumenschindeln, und die müssen jetzt runter.

„Wir erneuern das Dach auf rund 800 Quadratmetern Dachfläche. Die Bitumenschindeln werden gegen Zinkblech ausgetauscht“, erläutert technischer Dezernent Oswald Duda. Die Schindeln seien im Laufe der Jahre spröde geworden, Feuchtigkeit drang ein, hatte im Gebäude bereits Schäden verursacht. „Das war das Alarmsignal, dass wir nicht länger warten können“, sagt Duda.  Und dann blickt er auf die Glaspyramide, die Licht ins große Schulatrium darunter fallen lässt. Dort stehen für weitere etwa 180.000 Euro Reparaturarbeiten an, um Undichtigkeiten zu beheben. Das sei mit einigem Aufwand verbunden, weil dafür ein Kran aufgebaut werden muss, erklärt die Verwaltung. Doch das ist erst in den Herbstferien vorgesehen.

Nicht zum ersten Mal ist der Ende der 90er Jahre errichtete Schulkomplex eine Baustelle. Vor einigen Jahren waren in drei Abschnitten bereits Dachteile erneuert worden. Dann startete die große Fenstertauschaktion ebenfalls in mehreren Etappen. Die alten Weichholzfenster zerbröselten zusehends, nun sind haltbarere Kunststoffrahmen eingebaut. Insgesamt mehr als 700.000 Euro investiert die Stadt insgesamt in die beiden Sanierungsvorhaben – in Fenster und Dach. „Das Gymnasium ist wegen seiner besonderen Architektur im Unterhalt etwas aufwendiger als manches andere Gebäude“, sagt Duda.

Insgesamt 60 Gebäude gehören der Stadt, rund eine Million Euro gibt die Verwaltung im Jahr für Unterhalt und Sanierung aus. Einige weitere Projekte stehen in diesen Ferien an. In der Grundschule in Gierath wird für 25.000 Euro ein Keller abgedichtet und ein defektes Kanalrohr instand gesetzt. Das Pausendach der Grundschule Jüchen hat eine gründliche Reinigung nötig. In der Kindertagesstätte in Stessen stehen Bodenarbeiten an.

Ein weiteres Projekt 2021: In der Grundschule in Otzenrath wird aus zwei Büroräumen ein Raum für die Offene Ganztagsgrundschule (OGS) geschaffen. 85 Prozent der rund 100.000 Euro Kosten werden aus Landesmitteln finanziert.

Und dann stellt sich die Frage, ob auch das Gymnasium Jüchen bald erneut zur Baustelle wird. „Wir haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Geprüft wird, welcher Raumbedarf in Zukunft am Gymnasium besteht“, erläutert der Dezernent. Auswirkungen auf die Raumsituation hat nämlich nicht nur die Rückkehr von G 8 zu G 9, von acht auf neun Schuljahre am Gymnasium, sondern auch der Anstieg der Kinderzahl in Jüchen. Genehmigt ist das Gymnasium mit derzeit 802 Schülern generell für drei Züge. Doch in mehreren Stufen wurde aufgrund der Nachfrage eine vierte Klasse eingerichtet - auch die neuen Fünftklässler lernen nach den Sommerferien in vier Eingangsklassen.

Weiterer Zuwachs ist zu erwarten. Schließlich baut die Stadt wegen des zunehmenden Bedarfs zurzeit das Angebot an Kita-Plätzen kräftig aus. Der Zuwachs wird sich zeitversetzt bei den Grundschulen und vier Jahre später bei den beiden weiterführenden Schulen bemerkbar machen.

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