Jüchen Das Gesicht des Gymnasiums

Jüchen · Sein Name ist ein Synonym für das Gymnasium Jüchen. Jetzt steht Gerd Acker, der 65-jährige Leiter der Schule, vor seinem letzten Schultag: Heute wird er offiziell verabschiedet. Er geht mit Wehmut, aber auch mit Stolz.

 Zwölf Jahre leitete Gerd Acker die Geschicke des Gymnasiums Jüchen. Heute nimmt er seinen Abschied von der Schule. "Am meisten werde ich den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen vermissen", sagt Acker.

Zwölf Jahre leitete Gerd Acker die Geschicke des Gymnasiums Jüchen. Heute nimmt er seinen Abschied von der Schule. "Am meisten werde ich den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen vermissen", sagt Acker.

Foto: Hans Jazyk

Gerd Acker (64) hatte Glück: Als Direktor des Gymnasiums Jüchen konnte er das tun, wovon wohl jeder Schulleiter träumt – eine neue Schule aufbauen. Jetzt heißt es, langsam den Schreibtisch für die nächste Schulleitung zu räumen. "Es ist noch so viel zu tun. Ich mag gar nicht glauben, dass ich meine eigene Verabschiedung organisiere", sagt der Mönchengladbacher lächelnd. Gerade hat er ein weiteres Geschenk entgegen genommen – ein Straßenschild mit seinem Namen, denn eine "Ackerstraße" gibt es in Jüchen noch nicht.

Disziplin und Kreativität

Seit 2001 ist Gerd Ackers Gesicht zugleich das Gesicht des Gymnasiums Jüchen. "An meiner Tätigkeit gefällt mir besonders die Vielfalt", sagt er. Man könne innerhalb der Schule gestalten, aber auch Kinder und Jugendliche bei ihrem Weg in die Zukunft unterstützen. Wichtig sei der stete Austausch mit dem Nachwuchs, wichtig sei es für Lehrer, authentisch zu sein: "Schüler suchen oft auch Reibungspunkte. Die habe ich immer gern geboten", sagt der Orgel- und Klavierspieler.

Neben den Aufgaben am Schreibtisch und im Klassenzimmer – Acker unterrichtete Deutsch und Sozialwissenschaft – fand er Gefallen an den repräsentativen Aufgaben: bei den vielfältigen kulturellen Veranstaltungen des Gymnasiums ebenso wie im Schulausschuss oder bei anderen Schulen. "Das wird mir fehlen. Am meisten werde ich aber den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen vermissen."

Lehrer zu sein – das bedeutet für Gerd Acker immer auch, Werteorientierung zu geben. Sein Motto: "Disziplin und Kreativität leben: Disziplin allein ist schrecklich, Kreativität allein verpufft." Ein Motto, das der Vater zweier erwachsener Kinder auch selbst gelebt habe. Ackers Berufsweg enthielt unterschiedliche Stationen: Zunächst Studien in Düsseldorf und Münster, dort machte er sein Referendariat, lernte seine spätere Frau Christa kennen. Als Lehrer wirkte er 17 Jahre am Franz-Meyers Gymnasium, zuletzt als Oberstufenkoordinator. Zuvor hatte er vier Jahre bei der Bezirksregierung in Düsseldorf gearbeitet. Als kommissarischer Schulleiter hatte er sich um die Aufnahme der ersten Kinder am Gymnasium Jüchen gekümmert.

Wenn Gerd Acker "sein" Gymnasium im Juli verlässt, dann wird er dies mit Stolz tun: "Ich hätte nie zu hoffen gewagt, dass diese Schule so gut gelingen wird." Langeweile erwartet Acker im Ruhestand nicht: Er freut sich auf mehr Zeit zum Radfahren, Wandern, Musizieren und für die Friedenskirche in Mönchengladbach, für die er sich engagiert. Kontakt zur Jugend wird er auch halten – etwa wenn er mit seinem Sohn in die USA reist oder die Geburt des dritten Enkels erwartet.

(RP)
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