Otzenrather Kolpingsfamilie Telefonieren gegen die Einsamkeit

Jüchen · Derzeit gibt es auf der ganzen Welt nur noch ein Thema, die Corona-Pandemie, und Heinrich Küpper, der Vorsitzende der Otzenrather Kolpingsfamilie, sagt: „Wir können nicht viel tun außer Kontakt zu halten. Denn auch die Unterhaltungen über den Gartenzaun müssen ja zurzeit entfallen.“

 Heinrich Küpper ist der Vorsitzende der Otzenrather Kolpingsfamilie. Er telefoniert täglich.

Heinrich Küpper ist der Vorsitzende der Otzenrather Kolpingsfamilie. Er telefoniert täglich.

Foto: Straub

In dieser Situation sei dieser Tage ein Brief vom Diözesanverband aus Mönchengladbach bekommen, in dem die Diözesanvorsitzende Maria Taube vorschlägt: „Seid kreativ und probiert Neues aus!“ Denn die vielen sozialen Kontakte würden den Menschen fehlen. Und wo gemeinsame Aktivitäten und persönliche Besuche ausfallen müssen, blieben derzeit Ältere, Alleinstehende und Kinderlose lange allein. Da könnte ein Anruf einmal in der Woche helfen.

Das ließ sich Küpper nicht zweimal sagen. Inzwischen kann er berichten: „Das war eine gute Idee und ich habe das Gefühl, dass es unseren Leuten gefällt.“ Die Resonanz beschreibt Küpper als unterschiedlich: „Die meisten Mitmenschen, die ich angerufen habe, waren richtig froh über das Telefonat, und das dauert dann nicht selten bis zu 20 Minuten.“ Andere wiederum hätten erschrocken gefragt: „Ist was passiert?“ Er werde auf alle Fälle weitermachen.

 Zur Otzenrather Kolpingsfamilie gehören aktuell mehr als 70 Mitglieder im Altersdurchschnitt von 50 Jahren. Die Leute leben nicht nur in Otzenrath, sondern auch in Hockstein, Odenkirchen und Giesenkirchen. Und auch etliche Otzenrather Freunde und Bekannte ruft der Kolping-Chef ebenfalls an. Schon seit zwei Wochen befindet er selbst sich seiner asthmakranken Frau zuliebe in freiwilliger Quarantäne und investiert jeden Tag ein bis zwei Stunden Zeit für solche Telefonate.

Coronavirus: Kolpingsfamilie Otzenrath telefoniert gegen die Einsamkeit
Foto: grafik

Das Ehepaar ist wegen der Quarantäne derzeit selbst auf Hilfe angewiesen, und Küpper erzählt: „Die Hilfe läuft hier vor Ort gut – für uns gehen aber unsere Kinder und Nichten einkaufen.“

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