Corona-Bürgertests in Jüchen Testbus darf in Hochneukirch nicht Halt machen

Jüchen · Mobile Testangebote will der WeKo-Pflegedienst aus Mönchengladbach auch in Hochneukirch anbieten, der Testbus hat bereits im Ort Station gemacht – die Aktion wurde dann aber gestoppt. Warum und wie es jetzt weitergeht.

 Der Testbus des WeKo-Pflegedienstes darf bislang keine Stationen in Jüchen anfahren.

Der Testbus des WeKo-Pflegedienstes darf bislang keine Stationen in Jüchen anfahren.

Foto: WeKo Pflegedienst

Mit der 2G-Plus-Regel sind Impfzentren zunehmend gefragt. Statt stationärer Anlaufstellen setzt der WeKo-Pflegedienst aus Mönchengladbach auf ein anderes Prinzip: eine rollende Teststelle in Form eines Kleinbusses, der an verschiedenen Stationen stoppt. In Hochneukirch allerdings darf der Testbus nicht Halt machen – bislang zumindest nicht. Dabei hat das Unternehmen bei ersten Besuchen im Ort durchaus Bedarf. Doch die Zulassung fehlt. „Ich bin enttäuscht“, erklärt Holger Wenschuh, der 34-Jährige ist Gesellschafter und Prokurist von WeKo mit 35 Beschäftigten. „Die Art der Kommunikation hätte besser sein können“, sagt Wenschuh nach Kontakten mit Stadt und Kreisgesundheitsamt.

„Wir haben kurz vor Weihnachten den mobilen Testbus für kostenlose Bürgertests ins Leben gerufen, weil uns Menschen, die wir pflegen, erzählt haben, dass sie Schwierigkeiten haben, zu den Testzentren zu kommen, und weil sie zum Teil auch Probleme bei der Online-Reservierung haben“, erzählt Janik Wenschuh, der die rollende Teststelle betreibt. Wir fahren in Dörfer oder zu Nachbarschaften, die uns angefordert haben“, schildert er. Patienten betreut das Unternehmen auch in Hochneukirch. Im Januar rollte auch dort der Testbus an, er machte, wie Janik Wenschuh berichtet, am Rewe-Markt in Hochneukirch Station. „Wir hatten ein sehr positives Feedback das Angebot sei mega-praktisch. In zwei, drei Stunden ließen sich 25 bis 30 Menschen testen.“ Auch am Adenauerplatz habe der Wagen einmal gehalten, allerdings seien dort keine Tests erfolgt.

Auf die rollende Teststelle wurde die Jüchener Stadtverwaltung aufmerksam. Das Ordnungsamt habe sich gemeldet und erklärt, das Unternehmen dürfe in Jüchen keine Bürgertests anbieten, sonst drohe ein Bußgeld, das sich gewaschen habe, berichtet WeKo. Und beim Gesundheitsamt sei gefragt worden:  Sie haben einen Pflegedienst? Und dann haben sie Zeit zu testen?  WeKo stellte das Angebot in Hochneukirch ein.

„Der Betreiber verfügte nicht über eine Genehmigung des Rhein-Kreises Neuss, dass Tests durchgeführt werden dürfen“, erklärt Stadtsprecher Norbert Wolf. Auch Kreissprecher Benjamin Josephs sagt, dass der Betreiber keine Zulassung für Corona-Tests im Kreisgebiet habe. „Da wir eine Zulassung als Pflegedienst im Kreis haben, war uns zunächst nicht bewusst, dass wir eine besondere für die Corona-Tests benötigen“, sagt dazu Holger Wenschuh. „Wir streben eine Lösung an. Wir haben einen Antrag abgeschickt.“ Das bestätigt Benjamin Josephs. „Ein Antrag ist gestellt. Dafür müssen noch konkrete Orte benannt werden, dies haben wir nachgefordert.“ Die Stadt wird, wie Norbert Wolf erklärt, im Rahmen des Verfahrens zur Stellungnahme aufgefordert, ob ein entsprechender Bedarf besteht. Momentan seien im Stadtgebiet bereits vier Teststationen im Einsatz, „drei in Jüchen und eine am Bahnhof in Hochneukirch. Darüber hinaus testen auch noch Apotheken und Ärzte.“

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