Jüchen 30.000 Auto-Fans besuchen die Classic Days

Jüchen · Vom Rolls-Royce bis hin zum Trabi: Die zehnte Auflage des Klassiker- und Motorfestivals ließ Nostalgiker-Herzen höher schlagen.

Classic Days 2016 auf Schloss Dyck in Jüchen - die Bilder
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Jüchen: So schön sind die Classic Days 2016

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Mächtig was los war am Wochenende bei den Schloss Dyck Classic Days. Zum zehnten Mal trafen sich am Wasserschloss Oldtimerfreunde aus ganz Deutschland und zeigten ihre historischen Fahrzeuge. Mehrere Themenbereiche im Schlosspark führten Auto-Fans durch insgesamt 110 Jahre Automobilgeschichte. "Wir gehen davon aus, dass wir die Besucherzahl von 30 000 aus dem vergangenen Jahr deutlich überschritten haben", sagt Mitorganisator Eicke Schüürmann und zieht eine positive Bilanz.

Zu sehen waren rund 250 historische Gefährte in den Gärten des Schlosses, mehrere Tausend weitere Oldtimer auf den umliegenden Wiesen. Unter die Besucher mischten sich auch einige Prominente wie Fernsehkoch Horst Lichter oder Rennfahrer wie Stirling Moss, Hans Joachim Stuck und Jochen Mass.

Best of Classic Days Schloss Dyck: 2006 bis 2014
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Best of Classic Days: 2006 bis 2014

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Sie gaben Autogramme, zeigten ihre Fahrkünste auf der Straße und genossen die einzigartige Atmosphäre am Schloss und auf den sonnigen Wiesen, wo viele Besucher zeitgenössisch picknickten, während im Hintergrund Motoren röhrten. "Auf dieses Ambiente legen wir großen Wert. Und wir wollen es erhalten", betont Eicke Schüürmann. Viel mehr Besucher hätte die Veranstaltung nicht vertragen, denn gerade Samstag und Sonntag wurde es trotz der hohen Eintrittspreise von normal 30 Euro pro Person stellenweise richtig voll auf dem Areal.

Nostalgiker und Oldtimer-Fans kamen dennoch auf ihre Kosten, staunten etwa über einen millionenschweren 1907er Rolls-Royce "Silver Ghost" im Glaskasten auf der Orangerie-Halbinsel. Auch kultige Schätzchen wie der Samba-Bully von VW waren im Traumzustand auf dem Gelände zu sehen. Während die einen auf dem Rundkurs fuhren, ließ es Brigitte Geiser aus Düsseldorf ganz gemütlich angehen. Sie entspannte im Sonnenstuhl vor ihrem "Dübener Ei", einem DDR-Wohnwagen, der von einem 26 PS starken weißen Trabi 600 mit Revolverschaltung gezogen wird.

Vom Osten ging's wenige Meter weiter in den wilden Westen. Nach Texas, um genau zu sein. "Die Vielfalt machen die Classic Days für mich zu einem ganz besonderen Event", sagt Oldtimer-Fan Andreas König aus Ratingen. Er präsentierte im Bereich "Stars and Stripes" zwei seiner US-Straßenkreuzer, darunter einen Chevrolet Pick-Up mit V8-Motor aus dem Jahr 1950. "Das gute Stück lief in Texas und wird jetzt von mir restauriert", erzählt Andreas König, der mit einer Burger-Raststätte und einer Rockabilly-Band bei "Stars and Stripes" alle Klischees erfüllt sieht.

Einer, der nicht von seinem 1931er Cadillac La Salle Convertible Coupé wich und stets ein paar Geschichten zu seinem Schätzchen erzählte, war Holger Diederichs aus Bad Bentheim. Sein Wagen verbraucht auf 100 Kilometern bis zu 25 Liter. "In den 30er Jahren spielte das keine Rolle. Der Liter kostete damals umgerechnet gerade mal zehn Eurocent."

Schwere Zwischenfälle gab es bei den diesjährigen Classic Days nicht, allerdings beschwerten sich Anwohner, weil manche Besucher illegal über die Feldwege heizten.

(NGZ)
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