Kandidatin der Linken für Bundestagswahl 2021 „Kosten für Klimapolitik nicht auf Bevölkerung abwälzen“

Rhein-Kreis Neuss · Julia Suermondt kandidiert im Wahlkreis 110 für die Linke. In den Kreis fallen auch Jüchen, Korschenbroich, Meerbusch und Kaarst. Mit welchen Themen sie um Wählerstimmen wirbt.

 Julia Suermondt ist seit 2010 Mitglied der Linke.

Julia Suermondt ist seit 2010 Mitglied der Linke.

Foto: Suermondt

Keine sieben Wochen mehr, dann steht die Bundestagswahl an. Wir stellen die Kandidaten vor, die im Rhein-Kreis Neuss um Wählerstimmen werben. Dazu zählt Julia Suermondt: Die 39-Jährige kandidiert im Wahlkreis 110 (Krefeld I - Neuss II) für die Linke. In den Wahlkreis fallen auch Jüchen, Korschenbroich, Meerbusch und Kaarst. Suermondt, die als Film­editorin arbeitet, ist in Krefeld zu Hause und dort seit 2014 Ratsfrau. Ihr Ziel ist es, auch denen eine Stimme zu geben, die in der Gesellschaft wenig Beachtung finden. In Krefeld setzt sich ihre Fraktion beispielsweise für Hilfsangebote ein, die sich an Obdachlose und Drogenabhängige richten.

Auf bundespolitischer Ebene rückt bei dieser Wahl besonders der Klimaschutz in den Fokus. „Der steht auch bei uns an erster Stelle. Wir müssen den CO2-Ausstoß reduzieren. Die Kosten der Klimapolitik dürfen aber nicht durch Erhöhung der Benzinpreise, durch höhere Heizkosten und Preise für Nahrung auf die Bevölkerung abgewälzt werden“, sagt Suermondt: „Wir müssen uns das Geld bei den Verursachern holen, bei der Industrie.“ Es brauche höhere Auflagen und eine Vermögens-Umverteilung, um den Klimaschutz zu finanzieren.

In Bezug auf den Rhein-Kreis Neuss müsse der ÖPNV „radikal ausgebaut werden“, sagt die Politikerin. „Wir brauchen bessere und bezahlbare Anbindungen.“ Das gelte auch für Jüchen. Auf die Nachricht, dass die Klima-Erwärmung von 1,5 Grad Celsius bereits bis 2030 erreicht werden könnte, müsse man reagieren – vom Kohleausstieg betroffene Arbeitnehmer müssten aber sozial aufgefangen werden.

Julia Suermondt setzt sich für eine Vermögensabgabe ein, die für Privatleute mit einem Netto-Vermögen von mehr als zwei Millionen Euro greifen soll. Auch macht sie sich für eine Vermögenssteuer stark. Sie fordert ein Ende der „psychologischen Kriegsführung der Jobcenter“ durch Hartz IV. Jeder sollte grundsätzlich Anspruch auf 1200 Euro monatlich haben und durch niedrigschwellige Weiterbildung Arbeit finden. Vor dem Hintergrund der Pandemie sollten die Kommunen laut Suermondt zudem mehr Geld vom Bund erhalten.

(cka)
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