Bürgerstiftung in Jüchen Bürgermeister wettet für das Stiftungskapital

Die Bürgerstiftung Jüchen wettet mit dem Bürgermeister, um ihr Stiftungskapital auf 100.000 Euro zu erhöhen. Seinen Wetteinsatz besiegelte er per Handschlag.

Joachim Drossert (v.). und Georg Aßmann von der Bürgerstiftung mit Bürgermeister Harald Zillikens.

Joachim Drossert (v.). und Georg Aßmann von der Bürgerstiftung mit Bürgermeister Harald Zillikens.

Foto: Gundhild Tillmanns

„Wetten dass...!“, heißt es jetzt im Jüchener Rathaus. Denn Bürgermeister Harald Zillikens und sein Stellvertreter Joachim Drossert waren am Freitagmorgen in Wettlaune. Und dabei geht es um „etwas“, nämlich um sage und schreibe 100.000 Euro. Drossert fordert Zillikens nämlich als Vorsitzender der Bürgerstiftung heraus. Seine Wett-Idee beschreibt er so: „Alle Bürger, Vereine, Unternehmen und Geschäftsleute können sich an der Stadtwette anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Bürgerstiftung beteiligen. Und bei dieser Wette geht es darum, das Stiftungskapital der Bürgerstiftung um 13.000 Euro zu steigern. Das gemeinsame Ziel ist es, das Stiftungsvermögen auf die runde Summe von 100.000 Euro zu erhöhen“, sagt Drossert.

Dabei wollen Zillikens und Drosssert ihren ganzen Einsatz zeigen. Per Handschlag haben sie sich am Freitag unter Zeugen verpflichtet, wenn das Wettziel erreicht wird, jeweils zehn Sozialstunden für einen Verein oder eine gemeinnützige Organisation in Jüchen zu leisten. „Bis zum 31. Dezember diesen Jahres soll die magische 100.00er Marke erreicht sein“, hofft Drossert.

Als Anreiz für die Bevölkerung mitzumachen, gibt es eine Verlosung. „Wir hoffen, dass jeder Jüchener Bürger mindestens einen Euro spendet und das Ziel so erreicht werden kann. Außerdem nimmt jede Einzahlung ab zehn Euro an einer Verlosung teil“, kündigt Drossert an. Zu gewinnen gibt es unter anderem Zeppelin-Flüge, Übernachtungen im Hotel von Schloss Dyck und Jahreskarten für den Schlosspark. Und ihre Sozialstunden wollen Drossert und Zillikens, die fest davon ausgehen, dass die Wette zum Ziel führt, dann möglichst gemeinsam ableisten. Beide könnten sich gut einen Einsatz in einem der Jüchener Altenheime vorstellen.

Absehen von der Wette lobt die Bürgerstiftung Jüchen auch wieder den Bürgerpreis gemeinsam mit den anderen Städten des Rhein-Kreises Neuss und der Sparkasse Neuss aus, der im Oktober übergeben werden soll. In diesem Jahr lautet das Thema „Mit Engagement für Nachhaltigkeit“. In den Kategorien Alltagshelden und U21 (Jugend) stehen jeweils 500 Euro für die Preisträger bereit. Die Bewerbung muss bis 30.Juni erfolgen. „Unter dem Thema können sich viele wiederfinden, die sich als Einzelpersonen oder als Gruppe engagieren“, lädt die Bürgerstiftung ein.

Die Bürgerstiftung Jüchen ist seit zehn Jahren aktiv „für ganz Jüchen“, wie Drossert immer wieder betont. Und so langsam spreche sich das auch herum, was daran liege, dass die Bürgerstiftung mittlerweile aus fast allen Stadtteilen auch Mitglieder im Vorstand habe. So decke Bärbel Meisen als ganz neues Vorstandsmitglied jetzt auch Otzenrath mit ab, freut sich der Vorsitzende. Um sich noch bekannter zu machen, hatte die Bürgerstiftung auch zu einem Empfang zu ihrem zehnten Geburtstag eingeladen. Dabei sollte der Erlös aus dem Losverkauf wieder für neue Projekte verwendet werden, die in diesem Jahr beispielsweise in der Unterstützung des Kinderbewegungsabzeichens, oder des Internationalen Gitarrenwettbewerbs in Jüchen bestehen.

Als die Bürgerstiftung am 18. Dezember 2008 gegründet wurde, startete sie mit einem Stiftungskapital von 53.700 Euro. Heute sind es 87.000 Euro. Das Stiftungskapital sollte ursprünglich durch Zinsen anwachsen, was allerdings inzwischen bei den Niedrigzinsen für die Stiftung keine Option mehr ist. Nun wird durch risikofreie Anleihen - und jetzt durch die Wette - versucht, das Stiftungskapital zu mehren. Für die Aktionen tastet der Vorstand das Stiftungskapital aber nicht an. Ausgegeben wird immer nur der Betrag, der auch durch Spenden hereinkommt.

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