Jüchen Bürgerprotest gegen geplantes Container-Terminal

Jüchen · Den Tagesordnungspunkt "Anfragen" nutzten zahlreiche Jüchener im Ausschuss für Planung, Gemeindeentwicklung und Umwelt: Sie fürchteten die Minderung ihrer Lebensqualität, sollten die Pläne für ein Container-Terminal zwischen der A 46 und der Eisenbahnlinie am Ortseingang Jüchen verwirklicht werden.

 Harald Zillikens erläuterte den Planungsstand zum KV-Terminal.

Harald Zillikens erläuterte den Planungsstand zum KV-Terminal.

Foto: Berns, Lothar (lber)

So wollte Kirsten Eickler, Anwohnerin der Schwabenstraße in Jüchen, mehr über die Zufahrtswege, die Lärmbelastung, den geplanten Lärmschutz sowie den Be- und Entladebetrieb wissen. Sie sagte: "Gegen eine Nachtbeladung würde ich Sturm laufen. Ich könnte dort nicht mehr wohnen, würde mein Haus verkaufen."

Bürgermeister Harald Zillikens und Ausschussvorsitzender Helmut Kreutz (CDU) versuchten die Bürger zu beschwichtigen und verwiesen darauf, "dass überhaupt noch keine Planungs- und Genehmigungsschritte eingeleitet seien". — "Wir befinden uns noch in einem sehr frühen Stadium", erläuterte der Verwaltungs-Chef. Zunächst müssten die Vorhaben "Terminal mit kombiniertem Verkehr (KV-Terminal") und interkommunales Gewerbegebiet in den Landesentwicklungsplan und den neuen Regionalplan aufgenommen werden. "Erst danach können wir als Kommune planen."

Der aktuelle Stand: Die Gemeinde Jüchen und die Nachbarstadt Grevenbroich wollen ein gemeinsames Gewerbegebiet an der A 540 verwirklichen — Adressaten sind Logistikunternehmen. Dafür müsste ein neuer Autobahnanschluss errichtet werden — diese Investition würde sich nur rentieren, wenn auch das Container-Terminal an der Autobahn 46 verwirklicht wird. Beide Projekte hat die Bezirksregierung Düsseldorf bisher noch nicht in den Regionalplan aufgenommen — dafür setzt sich jetzt die Mehrheit aus SPD und CDU im Regionalrat ein. Zudem haben die Mitglieder des Planungsausschusses dem Rat für seine heutige Sitzung empfohlen, das Vorhaben weiter zu verfolgen.

Zu der geplanten Zufahrt sagte der Bürgermeister: "Sie wird in Richtung Süden über die Grubenrandstraße erfolgen." Eine andere Zufahrt sei nicht gegeben. Von dort aus fließe der Verkehr direkt auf die Autobahn, "jenseits jeglicher Bebauung". Weitere Details würden noch nicht feststehen; sie würden vom Betreiber abhängen. Zillikens stellte klar, dass "Lärmschutzgutachten zum Verfahren" gehörten; auch darin seien Restriktionen enthalten.

Doch die Anwohner wollten frühzeitig auf drohende Probleme hinweisen. Harald Langer aus Gierath brachte die Situation auf den Punkt: "Die Leute machen sich jetzt Sorgen." Per Luftlinie betrage die Entfernung zur Bebauung gerade mal 450 Meter. Dass viele Gierather bereits jetzt unter Zweirad-Lärm leiden würden, beschrieb Anwohner Heinz Missler. Der Gierather fragte nach, ob bei den Planungen zur Ansiedlung von ,Polo" an den folgenden Verkehr gedacht worden sei. "Die Firma stört keinen, aber die Besucher", sagte Missler. Bürgermeister Zillikens führte aus, dass bei der Genehmigung der gesamte Betrieb geprüft worden sei.

(NGZ)
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