Haus Katz in Jüchen Haus Katz-Buch enthüllt auch Spukgeschichte

Jüchen · Der spannenden Geschichte von Haus Katz als Teil der Jüchener Stadt-Historie geht Jürgen Kiltz in seinem neuen Buch nach. Der Verkauf startet am Montag.

 Die Postkarte mit der ältesten Ansicht von Haus Katz. Solche und viele Abbildungen mehr gibt es in dem Buch über das Haus Katz, das  der Autor Jürgen Kiltz am Montagabend natürlich im Haus Katz vorstellt.

Die Postkarte mit der ältesten Ansicht von Haus Katz. Solche und viele Abbildungen mehr gibt es in dem Buch über das Haus Katz, das  der Autor Jürgen Kiltz am Montagabend natürlich im Haus Katz vorstellt.

Foto: Repro Tillmanns

Gedankenlos und unvoreingenommen wird ab sofort niemand mehr, der das neue Buch von Jürgen Kiltz gelesen hat, die Treppe zum Sitzungssaal von Haus Katz beschreiten: Dort soll es nämlich spuken, wie der Historiker in seinem neuen Buch „Vom Katzenhaus zum Haus Katz“ unter anderem erzählt. Der ehemalige Hausbesitzer, der Vogt Paulus Katz, soll einen Bauern nicht nur um seine Habe betrogen, sondern ihn auch die Treppe hinab gestoßen haben. Seither gehe laut polternd der ruhelose Geist von Paulus Katz im Hause um, hatte sich ein Aberglaube im Volke verbreitet. Dies ist nur eine Anekdote, die sich in die minutiöse geschichtliche Aufbereitung mit einer großen Zahl von Abbildungen einfügt, die Kiltz unter Hinzuziehung von Quellen gelungen ist, die teils noch unbekannt waren.

In diesem siebten Buch des pensionierten Studienrates in der Ortsgeschichte-Reihe des Fördervereins des (Gemeinde)Stadtarchivs stellt Kiltz die Bedeutung von Haus Katz als das (!) Wahrzeichen für Jüchen heraus. Zunächst als Rittersitze und Wasserburg erbaut, entsteht auf den Fundamenten der ehemaligen Burg später das Herrenhaus, das sich aber bis zum Ankauf durch die Gemeinde Jüchen in Privatbesitz befindet und schließlich vollständig verkommt und im Gestrüpp kaum noch zu erkennen ist. Kiltz schildert, wie sich in den 1970er Jahren eine Bürgerinitiative zur Rettung des geschichtlich bedeutungsvollen Anwesens auch tatkräftig mit Eigenleistung einsetzt. Er geht auch auf die politischen Kämpfe ein, die es zwischen den Jüchenern und den nach 1975 noch frisch eingemeindeten Hochneukirchern um die Frage des Kaufes und der Sanierung des Hauses gab, das heute die „gute Stube“ und ein beliebter Ort für viele Hochzeiten für alle Stadtteile geworden ist.

 Jürgen Kiltz mit seinem neuen Buch über das Haus Katz in Jüchen.

Jürgen Kiltz mit seinem neuen Buch über das Haus Katz in Jüchen.

Foto: Gundhild Tillmanns

Bei seiner Recherche zum Buch stieß Kiltz noch auf Zeitzeugen, etwa aus der Bürgerinitiative zur Rettung von Haus Katz. Er forschte zudem auch im Landesarchiv in Düsseldorf. Das Buch wurde unter anderem durch den Landschaftsverband Rheinland und die Sparkasse gefördert. Es hat 226 Seiten und geht ab Montag in den Verkauf –  zunächst bei der Präsentation und ab Dienstag dann im Bürgerbüro der Stadt Jüchen.

 Völlig verkommen war Haus Katz vor seiner Sanierung.

Völlig verkommen war Haus Katz vor seiner Sanierung.

Foto: Repro Tillmanns

Neben der Darlegung der spannenden Geschichte von der Ritterburg bis zur Vorzeigestätte der Stadt verdeutlicht der Autor auch, wie das Haus Katz zum Identitätsmerkmal für Jüchen geworden ist: Das Logo der Gemeinde und nun der Stadt Jüchen zeigt stilisiert das Bogentor der Vorburg. Zudem widmet Kiltz den „Kultusgegenständen“, die sich in Haus Katz befanden, ein Kapitel, wiederum reich bebildert mit Darstellungen der Silbergefäße, der Glocken und Fahnen. Und Bürgermeister Harald Zillikens wünscht sich in seinem Begleitwort zu dem neuen Buch über das Haus Katz, es möge „einen Beitrag zur Identifizierung der Bürger mit der neuen Stadt Jüchen leisten.“

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