Jüchen Bald wieder ganz hoch im Kurs: Die Gans

Jüchen · Zu Sankt Martin geht es traditionell den Gänsen an den Kragen: Während die Gans nur ein paar Tage – am 11. November und zu Weihnachten – Einzug in die Jüchener Haushalte hält, beschäftigt sich Thomas Sablonski, Inhaber des Biobauernhofes Essers in Neuenhoven, das ganze Jahr mit dem Federvieh. Ein halbes Jahr verbringen die Gänse zufrieden schnatternd auf der Weide des Hofes, bevor sie im November zum Festtagsbraten werden.

Jedes Jahr 130 Gänse

"Wir bekommen die Küken, wenn sie einen Tag alt sind, von einer Bio-Brüterei aus Hopsten-Halverde geliefert", erzählt Sablonski. 130 Gänse zieht der Landwirt jedes Jahr auf seinem Hof auf. Nach den ersten zehn Tagen kommen die Tiere auf die Weide. "Dort verbringen sie Tag und Nacht, fressen Gras und werden mit Mais, Salat und dem Getreide Tritikale, einer Mischung aus Weizen und Roggen, gefüttert", berichtet der 29-Jährige Landwirt.

Die 32 Hektar Land teilen sich die Gänse mit 60 Enten, rund 100 Puten und fast 1000 Masthähnchen. Anfang November werden die Tiere dann auf Sablonskis Hof geschlachtet. "Viereinhalb bis sieben Kilo wiegt eine Gans, bevor sie geschlachtet wird", sagt Sablonski. Rund 20 bis 25 Gänse verkaufe der 29-Jährige jedes Jahr zu Sankt Martin. Richtig stressig werde es aber erst im Dezember.

Weihnachten wird es stressig

"Die Hauptschlachtzeit beginnt rund fünf bis sechs Tage vor Weihnachten", berichtet Sablonski. In der stressigen Zeit lasse er sich von einem Bio-Metzger aus der Umgebung unterstützen.

Gänse-Züchter Peter Eßer aus Ramrath, der von seinen Kunden besser als "Gänsepeter" bekannt ist, beliefert im November und Dezember wieder zahlreiche Jüchener Landwirte mit Gänsen: "Jeweils ein Drittel der Gänse verkaufe ich vor Sankt Martin und vor Weihnachten, das andere Drittel in den fünf Wochen dazwischen", erzählt der 42-Jährige Züchter.

Auch der Landmarkt Wey in Jüchen bezieht seine Gänse über den Gänsepeter. "Zu Sankt Martin werden in der Regel zwischen zehn und 20 Gänse bestellt", berichtet Inhaberin Elke Strommenger. Zu Weihnachten seien es deutlich mehr. Auch Thomas und Heidrun Scheufen, die den Obstbaubetrieb "Buschhof" in Jüchen betreiben, bekommen Gänse von Peter Eßer: "Bei uns werden in erster Linie vor Weihnachten Gänse bestellt." Zu Sankt Martin seien die Anfragen geringer.

(RP)
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