Jüchen Auto kracht in Hauswand

Jüchen · Weil ein 71-Jähriger am Steuer seines Wagens einen medizinischen Notfall erlitt, preschte das Auto ungebremst durch Otzenrath. Die Fahrt endete an einem Haus. Der Mann ist schwer verletzt. Sachschaden: Rund 50 000 Euro.

 In diesem Auto erlitt der Mann einen medizinischen Notfall.

In diesem Auto erlitt der Mann einen medizinischen Notfall.

Foto: Polizei

Er wollte sein Auto nur vom Garagenhof steuern, doch die Fahrt endete an der Wand eines Wohnhauses. Am Mittwochmorgen erlitt ein 71-jähriger Mann schwere Verletzungen, als er mit seinem Auto die Wand eines Hauses an der Jahnstraße in Otzenrath rammte. Wie die Polizei erst am Donnerstag mitteilte, war ein "medizinischer Notfall beim Fahrer" Ursache des Unfalls.

 Hier rammte das Unfallauto das Wohnhaus: Eine Wand ist eingedrückt, eine andere um fünf Zentimeter verschoben, Stützen halten Mauern und Fassade.

Hier rammte das Unfallauto das Wohnhaus: Eine Wand ist eingedrückt, eine andere um fünf Zentimeter verschoben, Stützen halten Mauern und Fassade.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Dabei beschleunigte das Auto weiter, preschte über eine Wiese, überquerte die Jahnstraße und krachte gegen 9.20 Uhr ungebremst in die verklinkerte Wand. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Aufprall war so heftig, dass die Obergeschossdecke und die Fassade abgestützt werden mussten, wie die Bauaufsicht des Rhein-Kreises Neuss feststellte.

Dabei war es offenbar Glück, dass nicht mehr Menschen bei dem Unfall verletzt wurden. Die Bewohner der betroffenen Wohnung waren zum Unfallzeitpunkt nicht zu Hause. Und in der benachbarten Janusz-Korczak-Schule hatte der Unterricht bereits begonnen. Kinder waren nicht mehr auf dem Schulweg.

Es war gegen 9.30 Uhr, als Dietmar Cremer am Mittwochmorgen der Anruf erreichte. "Jemand ist in deine Küche gefahren", erinnert sich Cremer. Von der Arbeit im Jüchener Bauhof fuhr er sofort in seine Wohnung und entdeckte das Ausmaß des Schadens. Die Wucht des Aufpralls, durch den das Auto mehrere Meter zurückgeschleudert wurde, nahm einen Teil der Küche auseinander.

In der Wand klafft nun ein dicker Riss. Wie ein Sachverständiger nachher bei einer Vermessung feststellte, wurde eine Wand bei dem Unfall um fünf Zentimeter verschoben. Die andere halten nun vier dicke Stahlträger. "Ich habe in der Nacht danach kaum schlafen können", sagte Cremer am Donnerstag. Zwei Wände müssten neu aufgemauert und große Teile der Klinkerfassade erneuert werden. Nach ersten Schätzungen betrage der Schaden wohl mehr als 50 000 Euro, berichtete Cremer. "Hoffentlich kann das noch vor dem Frost behoben werden." Seiner Familie brachte er die Verwüstung schonend bei. Seine Frau hatte am Unfalltag Geburtstag.

Mehr als die Verwüstung in der Küche treibt ihn allerdings die Sorge um den 71-Jährigen um. "Es tut mir so leid, was passiert ist", sagte Cremer, der am Nachmittag nach dem Unfall bei der Familie des schwer verletzten Mannes die besten Wünsche ausrichtete. Über den Gesundheitszustand des 71-Jährigen wurde am Donnerstag nichts weiter bekannt.

(RP)
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