Jüchen Anwohner kritisieren Straßenschäden in Jüchen

Jüchen · Die B 59 weist viele Schäden auf, immer mehr Laster donnern durch. Anwohner wehren sich und sammeln Unterschriften.

Karl-Heinz Quack (66) und Necat Afyon (58) wohnen nur weniger Häuser voneinander entfernt an der Odenkirchener Straße. Kennengelernt haben sie sich aber erst, weil sie sich über den schlechten Zustand der Durchfahrtstraße ärgern und dies nicht mehr hinnehmen wollen. Mit ihrem Nachbarn Winfried Flaß haben sie die vergangenen Wochen genutzt, um Unterschriften für eine Instandsetzung der Straße zu sammeln. Und nicht nur das: "Wir brauchen ein Verkehrskonzept für die Odenkirchener, Kölner und Neusser Straße", fordern sie von Verwaltung und Politik. "Nur damit lassen sich an der B 59 neue Wohngebiete und Firmenansiedlungen realisieren." Eine Forderung, mit der sie nicht alleine stehen: 315 Unterschriften haben die drei Anwohner gesammelt. Diese wollen sie Bürgermeister Harald Zillikens übergeben. Necat Afyon lebt seit 14 Jahren an der Odenkirchener Straße. "Die Verkehrsbelastung ist sehr groß", sagt der 58-Jährige. Seine Frau würde zur Straße hin kein Fenster öffnen, so unerträglich sei der Lärm. Auch bei geschlossenen Fenstern, die dreifach verglast sind, seien die Erschütterungen zu spüren, wenn schwere Laster über die Straße fahren. Risse im Asphalt, klappernde Kanaldeckel und immer mehr Lastwagen, die über die Odenkirchener Straße durch Jüchen fahren - auch Karl-Heinz Quack sagt, dass der Verkehr deutlich zugenommen hat. "Die Lastwagen stehen oft in langen Reihen auf der Straße. Sie kommen nicht nur aus der Umgebung, sondern auch aus Düren, Heinsberg oder Viersen." Er vermutet: "Sie fahren durch Jüchen, um die Autobahn-Maut zu sparen."

Für den Unterhalt der Bundesstraße ist Straßen NRW als Baulastträger zuständig. Dort kennt Klaus Dahmen die Beschwerden von Anwohnern; auch der Gemeinderat hat sich mit der Frage des zunehmenden Lastwagenverkehrs beschäftigt; klären konnte er das Phänomen nicht.

Anders als geplant, soll die B 59 nicht in diesem Jahr saniert werden. "Anfang diesen Jahres hat StraßenNRW die Gemeinde informiert, dass eine Teilsanierung nicht ausreiche und die Fahrbahn komplett erneuert werden müsse", erklärt Rathaussprecher Norbert Wolf auf Anfrage. "Dies könne jedoch erst 2017 erfolgen, sobald der Ausbau der A46 zwischen den Autobahnkreuzen Holz und Wanlo abgeschlossen ist." Die Gemeinde selbst habe etwa bereits defekte Kanalschächte erneuert.

(busch-)
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