Jüchen Aldenhovenerin kämpft für Tempo 30

Jüchen · Marie-Louise Gräfin von Matuschka startet eine Bürgerinitiative zur Verkehrsberuhigung auf der K 25 in Aldenhoven.

 Marie-Louise Gräfin von Matuschka startet eine Initiative für Tempo 30 und gegen die Raser in Aldenhoven.

Marie-Louise Gräfin von Matuschka startet eine Initiative für Tempo 30 und gegen die Raser in Aldenhoven.

Foto: Georg Salzburg

Eine Verkehrsberuhigung der Kreisstraße 25 in der Ortsdurchfahrt Aldenhoven hat der Rechts- und Sozialausschuss jüngst zwar einstimmig abgelehnt. Er ist damit der Einschätzung des Straßenverkehrsamtes gefolgt, das dort "keine vom Gesetzgeber geforderten Voraussetzungen für eine Geschwindigkeitsbeschränkung sieht". Das sieht die Aldenhovenerin Marie-Louise Gräfin von Matuschka aber ganz anders. Sie will den negativen Beschluss des Ausschusses so nicht unwidersprochen stehen lassen. Sie hat deshalb jetzt eine Initiative in der Hoffnung gestartet, dass sich möglichst viele Aldenhovener ihrer Forderung nach Tempo 30 anschließen.

Die Mutter von vier erwachsenen Kindern hört aus der Nachbarschaft auch immer wieder Klagen von Eltern mit kleineren Kindern über die akute Gefährdung durch Raser: "Unser 600-Seelen-Dorf bräuchte eigentlich eine Umgehungsstraße", sagt von Matuschka. Denn vor allem zur Rushhour morgens zwischen 6.30 und 10 Uhr und nachmittags ab 16.30 bis 19 Uhr reiße der Verkehr nicht ab: "Alle nutzen den kürzesten Weg zur Autobahn und fahren dafür durch unser Dorf", beobachtet sie und beklagt: "Dabei ist es unglaublich eng. Immer wieder werden am Straßenrand geparkte Autos beschädigt." Vor allem aber das Rasen und oft auch ein sehr aggressives Verhalten genervter Autofahrer führe zu häufigen Gefährdungen der Fußgänger in Aldenhoven. Sie meint, wenn schon keine Umgehungsstraße realisierbar sei, so müsse doch zumindest eine Tempo-30-Zone für Aldenhoven durchsetzbar sein. Sie möchte nun zunächst die Befürworter einer Tempo-30-Zone sammeln. In einem zweiten Schritt möchte sie dann erreichen, dass es eine erneute Überprüfung seitens des Straßenverkehrsamtes, der Polizei sowie möglichst auch mit Unterstützung der Gemeinde Jüchen über einen längeren Zeitraum auch Radarmessungen in Aldenhoven geben wird. Besonders wichtig sei es, auch wirklich während der Rushhour morgens und abends das Verkehrsaufkommen zu registrieren: "Und es muss auch unbedingt geblitzt werden", regt die geplagte Anwohnerin an.

Das Straßenverkehrsamt des Rhein-Kreises Neuss hatte übrigens kürzlich nicht nur den Antrag auf Tempo 30 in Aldenhoven, sondern ebenso für Gierath und die B59 in Jüchen-Ortsmitte mit der Begründung abgelehnt, diese Straßen hätten allesamt eine überörtliche Verkehrsbedeutung. Das Amt hatte dazu ausgeführt: "Eine Geschwindigkeitsbeschränkung steht auf klassifizierten Straßen in der Regel deren besonderer Verkehrsfunktion entgegen. Die im Straßen- und Wegegesetz NRW definierte Zweckbestimmung spricht daher grundsätzlich gegen die Einbeziehung von klassifizierten Straßen in eine Tempo-30-Zone", hat das Amt der Gemeinde Jüchen mitgeteilt.

Die Aldenhovenerin will sich mit dieser Argumentation nicht zufrieden geben und hofft vor allem auf weitere Mitstreiter für eine Verkehrsberuhigung, die sich bei ihr unter der E-Mail-Adresse 30reicht@gmail.com ab sofort melden sollten.

(NGZ)
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