Jüchen Adidas geht im Regiopark an den Start

Jüchen · Ab diesem Monat lässt der Sportartikelhersteller von einem Kooperationspartner in Güdderath Schuhe verpacken und versenden. Die Erfolgsgeschichte Regiopark reicht damit von A wie Adidas bis Z wie Zalando. Doch es gibt Misstöne.

 Ein aktueller Blick über den Regiopark. Links ist Hochneukirch zu erkennen, im Hintergrund die Abbruchkante des Tagebaus Garzweiler, rechts das Autobahnkreuz Wanlo und die A 61.

Ein aktueller Blick über den Regiopark. Links ist Hochneukirch zu erkennen, im Hintergrund die Abbruchkante des Tagebaus Garzweiler, rechts das Autobahnkreuz Wanlo und die A 61.

Foto: Theo Titz

"Regiopark 3000" hieß das Gewerbegebiet in Güdderath, das Gladbach gemeinsam mit Jüchen betreibt, ursprünglich einmal - weil die Wirtschaftsförderer davon träumten, hier dereinst 3000 Arbeitsplätze anzusiedeln. Diese Marke indes ist längst geknackt, schon Ende 2015 sprach Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG), von 3200 Beschäftigten.

Entsprechende Weiterentwicklung und Restausbau vorausgesetzt, scheut sich niemand mehr davor zu sagen, dass in einigen Jahren bis zu 5000 Menschen dort arbeiten könnten - "Regiopark 5000" also. Auch wenn der Anlauf ein langer war: Das Projekt ist eine immense Erfolgsgeschichte. Und zwar von A - wie Adidas - bis Z - wie Zalando und Zerres.

Adidas? Ja, auch der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach ist mittlerweile im Regiopark präsent. An die große Glocke gehängt wurde das nicht - im Gegenteil. Die Flächen in dem 27.000 Quadratmeter großen Logistikzentrum wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit bezogen, nichts an der Halle weist darauf hin, dass darin bald bis zu 350 Menschen Schuhe verpacken und an Sportfachhändler und Outlets in ganz Europa verschicken. Mehr noch: Auch die Verantwortlichen bei Stadt und WFMG wussten bis vor Kurzem nicht, wen DHL - die Posttochter ist Eigentümer und Betreiber der Fläche - sich da mit ins Boot geholt hat. Von vertraglich fixiertem Stillschweigen ist die Rede. Beides dem Vernehmen nach übrigens bereits zum zweiten Mal, nachdem es mit L'Oreal im September 2015 einen ähnlichen Fall gegeben hatte. Wohl auch deshalb kann davon ausgegangen werden, dass bei DHL in Kürze ein entsprechend forsch formuliertes Schreiben der Wirtschaftsförderung auf dem Schreibtisch liegen dürfte.

"Wir haben das bis jetzt nicht kommuniziert, weil wir noch kein einziges Paket verschickt haben", sagt hingegen Adidas-Sprecherin Katja Schreiber. "Wir werden erst Mitte, Ende Mai damit anfangen." Sie stellt klar, dass es jedoch keine Adidas-Mitarbeiter sind, die die Ware konfektionieren, sondern solche von DHL. Man sei die strategische Partnerschaft mit dem Logistikkonzern eingegangen, weil man in den nächsten fünf Jahren weiter mit einem dynamischen Wachstum rechne und dieses über die drei in Eigenregie betriebenen deutschen Distributionszentren nicht abdecken könne. "Deswegen gehen wir in Mönchengladbach erstmals dieses neue Modell ein", so Schreiber.

Wo DHL draufsteht, sind also de facto Adidas und L'Oreal drin - denn für den Kosmetikkonzern arbeitet DHL im zweiten, 23.000 Quadratmeter großen Teil des Hallenkomplexes. Dieser befindet sich südöstlich von Zalando und östlich von Primark.

Apropos Primark: Auch bei dem irischen Textildiscounter ist DHL als Logistikpartner dabei. Aus dieser Kooperation wurde jedoch nie ein Hehl gemacht; Hier steht der Name Primark weithin sichtbar mit an der Außenhaut der Halle.

(NGZ)
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