Coronaschutzverordnung Ab Montag Distanzunterricht an der Gesamtschule Jüchen

Jüchen · Lösungen soll es auch für Gesamtschüler geben, die etwa kein Endgerät zu Hause haben. Die angekündigten Tablets aus dem Ausstattungsprogramm zum Ausgleich sozialer Ungleichgewichte können aber noch nicht genutzt werden.

 Am Montag um 8.20 Uhr wird an der Gesamtschule Jüchen mit dem Unterricht nach Stundenplan gemäß des Konzeptes ‚Distanzlernen‘ begonnen.

Am Montag um 8.20 Uhr wird an der Gesamtschule Jüchen mit dem Unterricht nach Stundenplan gemäß des Konzeptes ‚Distanzlernen‘ begonnen.

Foto: Gundhild Tillmanns

  Die Gesamtschule Jüchen will bereits am Montag mit dem Distanzunterricht starten. Landesweit sollen die Schulen spätestens am Mittwoch mit dem Distanzunterricht beginnen, bis dahin können zwei Organisationstage genutzt werden. „Wir werden am 11. Januar um 8.20 Uhr mit dem Unterricht nach Stundenplan gemäß unseres Konzepts ‚Distanzlernen‘ beginnen“, kündigt stellvertretender Schulleiter Elmar Welter an. Allerdings gibt es Hürden. So seien die Endgeräte aus dem „Digitalpakt für bedürftige Schüler“, wie Welter erklärt, „nun erst für Ende Januar/Anfang Februar avisiert worden“. 325 Tablets sollen Jüchener Schulen aus diesem Programm erhalten.

Gearbeitet wird an der Gesamtschule nun an Lösungen für die Schüler, denen noch kein ausreichendes Endgerät, ein angemessener Datenanschluss zu Hause oder eine ruhige häusliche Arbeitsumgebung zur Verfügung stehen. Dies gilt für etwa zehn bis 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen. „Es ist unser erklärtes Ziel, keinen Schüler und keine Schülerin in der Distanz aus dem Auge zu verlieren“, betont Welter.

In den „verlängerten Ferien“ vor und nach den Feiertagen hat das Kollegium in ganztägigen schulinternen Fortbildungen die Erfahrungen des einwöchigen Lockdowns im Dezember ausgewertet und das schuleigene digitale Konzept für die verschiedenen Szenarien des Distanzlernens geschärft. „Unser Ansatz ist es, in der kommenden Phase, auf Grundlage der umfassend ausgebauten Infrastruktur mit der Lernplattform ‚moodle‘, einer Kommunikationsplattform, eines Verwaltungsprogramme und dem schuleigenem Schulmessenger den Unterricht nach Stundenplan unter anderem in Form von Videochats durchzuführen“, erläutert Elmar Welter. Hierfür seien alle Kollegen mit einem digitalen Endgerät und einer eigenen Zoom-Llizenz ausgestattet worden. Die meisten Schüler seien mit einem eigenen Endgerät ausgestattet. Auch seien die Schüler in der Nutzung der schuleigenen Infrastruktur geschult.

Doch trotz dieser Maßnahmen sei es nicht gelungen, eine hundertprozentige Versorgung aller Schüler zu erreichen, bedauert Welter. Eine Umfrage Ende Dezember habe gezeigt, dass noch bei etwa zehn bis 15 Prozent der Schüler in der häuslichen Lernumgebung weiterhin Defizite bestehen. Dies kann ein fehlendes Endgerät, ein nicht ausreichender Datenanschluss oder ein nicht ausreichend ruhiges Arbeitsumfeld zu Hause sein. Seit Freitag werden diese Schüler „von unserer sozialpädagogischen Abteilung kontaktiert und befragt“, erläutert der stellvertretende Schulleiter. Bei Bedarf bestünden Möglichkeiten, auch wenn die Tablets für Schüler „mit Bedarf zum Ausgleich sozialer Ungleichgewichte“ laut Schule noch nicht zur Verfügung stehen. Die Schüler sollen entweder mit Zustimmung des Schulträgers eines der geleasten Präsenzendgeräte aus der Schule – nach Abschluss eines Nutzungsvertrages – erhalten oder ihnen soll im begrenzten Rahmen die Nutzung der Geräte und Anschlüsse in der Schule ermöglicht werden. Das soll vor allem für Schüler der unteren Stufen genutzt werden.

Insgesamt fühlt sich „die Schulgemeinde gut vorbereitet, die Herausforderungen anzunehmen und mit etwas gutem Willen und zuversichtlicher Haltung erfolgreich zu meistern“, sagt Welter zum digitalen Distanzunterricht.

Ein weiteres Thema: „Die Verschärfung der Corona-Schutzverordnung bis zum 31. Januar wird auch aufgrund der Tatsache, dass es gelungen ist, bis zu den Weihnachtsferien alle Klassenarbeiten zu schreiben – abgesehen von einigen wenige Nachschreibern –, keinen großen Einfluss auf die Halbjahreszeugnisse haben“, erklärt der stellvertretende Schulleiter.

Natürlich freut sich Elmar Welter, wenn die Schule wieder zum Präsenzunterricht zurückkehren könne. Doch die Digitalisierung im Unterricht werde auch danach fester Bestandteil sein. Dafür könnten die während des Distanzlernens gemachten Erkenntnisse und Erfahrungen verwertet werden, erklärt Welter. Die Gesamtschule hat in der Vergangenheit eine digitale Oberstufe aufgebaut und IT-Profilklassen geschaffen. 2019 hat sie das Siegel „Digitale Schule“ erhalten.

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