Jüchen 90 Männer in Unterkunft gebracht

Jüchen · Nach Registrierung werden Asylbewerber im umgebauten Discounter versorgt.

"Gestern um 15 Uhr rollten die ersten Busse mit Flüchtlingen von Grevenbroich nach Jüchen", so Kreis-Pressesprecher Reinhold Jung. Die 90 Menschen - überwiegend Männer aus Syrien und Afrika - finden eine Notunterkunft im hergerichteten früheren Netto-Markt an der Odenkirchener Straße.

"Zunächst werden ihre Daten erfasst, dann erhalten die Menschen einen Ausweis, ehe sie in kleinen Gruppen die Unterkunft beziehen", erklärt Bürgermeister Harald Zillikens den Ablauf. Zum Transport hat die Gemeinde einen gebrauchten Neun-Sitzer angeschafft. Die Asylbewerber werden voraussichtlich nur einige Wochen in Jüchen bleiben. Insgesamt 300 Flüchtlinge hat das Land NRW dem Rhein-Kreis Neuss zugewiesen. Zillikens verteilte die Menschen weiter nach Dormagen (rund 200) und Jüchen.

Die Hilfsbereitschaft der Jüchener ist groß: So sortierten Ehrenamtler in der Wache des Malteserhilfsdienstes Kleidung, zudem kümmern sich zahlreiche Freiwillige der evangelischen Kirchengemeinde Kelzenberg um die Neuankömmlinge. Ein Mangel herrscht dort zurzeit nicht, sagt der Bürgermeister: "Die Flüchtlinge haben eine Unterkunft, bekommen vom Caterer Mahlzeiten. Lebensmittel werden nicht gebraucht." Kleidung werde über die örtlichen Kleiderkammern bezogen. In der Notunterkunft ist W-Lan verfügbar. Zudem werden jetzt Brettspiele gesammelt.

Zillikens geht davon aus, dass die Notunterkunft "noch einige Monate gebraucht" wird. Er hofft, dass die Unterstützer auch über einen längeren Zeitraum aktiv bleiben: "Bis jetzt hat alles gut funktioniert."

(busch-)
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