Jüchen 290 Unterschriften für sichere Ortsdurchfahrt

Jüchen · Mit Unterschriftensammlungen wollen die Bürger in Aldenhoven und in Holz für mehr Fußgängersicherheit an den Ortsdurchfahrten sorgen.

 Verena Gockel aus Aldenhoven zählt die vielen durchfahrenden und ihrer Beobachtung nach zu schnellen Pkw in Aldenhoven.

Verena Gockel aus Aldenhoven zählt die vielen durchfahrenden und ihrer Beobachtung nach zu schnellen Pkw in Aldenhoven.

Foto: Lothar Berns

Fast 290 Unterschriften ihrer Nachbarn in Aldenhoven hat Verena Gockel gegen die zunehmende Verkehrsbelastung und gegen die Gefährdung insbesondere von Schulkindern gesammelt. Die Mappe mit den Unterschriften übergab sie jetzt Bürgermeister Harald Zillikens in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses. Grundlage war eine private Verkehrszählung, die die Anwohnerin in den Morgenstunden, wenn auch die Schulkinder unterwegs sind, an der Kreisstraße 25/Schlossstraße vorgenommen hatte, die als Hauptdurchfahrtsstraße durch Aldenhoven führt: 406 Fahrzeuge in einer Stunde habe sie gezählt; der größte Teil mit auswärtigen Kennzeichen.

Dieser Abkürzungsverkehr zur Autobahn verursache nicht nur erheblichen Lärm, er stelle auch eine große Gefahr dar: "Es gibt bei uns fast keinen Bürgersteig zum Ausweichen, die meisten fahren aber mit 60 bis 70 Stundenkilometern durch den Ort", berichtet die Anwohnerin, die zudem beklagt: "Viele Fahrer sind auch noch sehr aggressiv und hupen laut. Die Situation ist nicht mehr zu ertragen."

Der Bürgermeister nahm die Unterschriftensammlung, die mit der Forderung nach einer Tempo-30-Zone in Aldenhoven verbunden ist, zwar an. Er verdeutlichte aber, dass die Gemeinde für Kreisstraßen, wie in diesem Falle, nicht zuständig sei, sondern der Rhein-Kreis Neuss. Er werde das Anliegen der Aldenhovener aber an den Kreis weiterleiten, versprach Zillikens. Zudem werde er sich dafür einsetzen, eine objektive Verkehrszählung mit Hilfe des gemeindeeigenen Geschwindigkeitsmessgerätes erstellen zu lassen.

Ihm schwebe vor, dazu das nächste Quartal zu nutzen und die Verkehrszählung samt Geschwindigkeitsermittlung in Abschnitten von ein bis zwei Wochen in Aldenhoven anzusetzen, kündigte der Bürgermeister an.

Verena Gockel ließ sich übrigens mit den Hinweis auf eine Kreisstraße von ihrer Forderung nach einer Tempo-30-Zone nicht beeindrucken: "Auf der Kreisstraße 40 in Hemmerden ist überall Tempo 30. In anderen Orten geht das doch auch", beharrte sie.

Eine weitere Unterschriftenaktion planen jetzt auch Dorothea und Jochen Lambertz aus Holz. In diesem Fall geht es um die Kreisstraße 19, die durch den Ort führt. "Unserer Auffassung nach, besteht hier ein dringender Handlungsbedarf, da aus unserer Sicht sechs- bis zehnjährige Kinder deutlich überfordert sind, die hohen Geschwindigkeiten, die auf der K 19 zulässig sind (100km/h) richtig einzuschätzen und sie Straße sicher zu überqueren", schreiben die Beschwerdeführer und fordern eine Querungshilfe über die K 19, eine Fußgängerampel und eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Unterstützt würden sie in ihrer Forderung nicht nur durch viele weitere Familien im Ortsteil Holz, sondern auch durch die zuständige Grundschule, die Sport- und Freizeitvereine und das Jugendheim, schreiben Dorothea und Jochen Lambertz jetzt auch an die Mitglieder des Gemeinderates in Jüchen.

(NGZ)
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