Das „Geschäft“ lief gut. In Zahlen ausgedrückt: Norbert Wirtz nahm 1.808 Euro ein und weitere Aufträge im Wert von mehr als 400 Euro an. „Ich arbeite 40 Stunden in der Woche, und wenn es auf Weihnachten zugeht 60 Stunden“, sagte der rüstige Rentner. Der KfZ-Meister und Vollblut-Handwerker verwendet Pappelholz: „Es ist sehr faserig, aber ich schleife es zwei Mal. Und wenn die Oberfläche spiegelglatt ist, kann man es gut bearbeiten“, erklärte Wirtz. Die Raute von Borussia Mönchengladbach in Pappelholz, aber auch die Symbole anderer Bundesliga-Fußballvereine gehören zu seinem großen Sortiment.

Ein künstlicher Weihnachtsbaum trug jede Menge Holzschmuck: „So können die Leute sehen, wie der Schmuck wirkt“, erklärte Wirtz, der von seiner Familie unterstützt wird. Tochter Melanie (48) und Ehefrau Karin (74) halfen beim Verkauf und hatten alle Hände voll zu tun. Die kleinen Elche hatte Wirtz mit dem Lötkolben in einer Flammtechnik gefärbt und das Holz dann leicht abgeschliffen, damit sie nicht abfärben. Eine Jüchenerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, hatte Trödel zur Verfügung gestellt. Mehrere Bäcker und einige Privatleute hatten Kuchenspenden gebracht – aus der Garage der Nachbarin Dorothea Krontal wurde am Samstag das „Café Dorothea“.

Norbert Wirtz freut sich schon jetzt auf den Jüchener Weihnachtsmarkt: „Ich darf als Einziger meine Holzarbeiten in der Pfarrkirche anbieten.“ Er weiß, dass es Leute gibt, die seine kleinen Kunstwerke sammeln. Und jeder Cent kommt bei der Kinderkrebshilfe an, weil der eifrige Kunsthandwerker die Materialkosten selber trägt.