Jüchen 150 Jüchener beweisen ihr Gesangstalent

Jüchen · Beim 41. "Offenen Singen" des Bürgerschützen- und Heimatvereins ließen 150 Jüchener Volkslieder, Evergreens und Schlager erklingen. Für frischen Wind sorgten nicht nur Seemannslieder, sondern auch ein Song der Toten Hosen.

Seit 27 Jahren macht Gerda Zillikens aus Hochneukirch beim "Offenen Singen" des Jüchener Bürgerschützen- und Heimatvereins mit. Und sie freute sich auch auf "An Tagen wie diesen" von den Toten Hosen. "Ein bisschen Abwechslung hat noch niemandem geschadet", sagte die 68-Jährige. Insgesamt 150 Jüchener versammelten sich zum 41. Offenen Singen in der Bürgerhalle an der Alleestraße, um populäre Lieder aus fast allen Epochen der deutschen Musikgeschichte in Erinnerung zu erhalten.

Nicht nur klassische Volkslieder standen bei der traditionsreichen Veranstaltung auf dem Programm: Der Song der Toten Hosen sorgte sogar bei den alteingesessenen Stammsängern der Veranstaltung für Begeisterung. Unter der Leitung von Karl-Georg Brumm vom Posaunenchor Grevenbroich "swingten" und sangen insgesamt fünf Chorgemeinschaften und Gesangsvereine sowie andere Besucher, die große Freude am Singen der altbekannten Lieder haben, gemeinsam bis in die späten Abendstunden in geselliger Runde. Der thematische Schwerpunkt lag in diesem Jahr – passend zum "Marinezug I", dem Schützenzug von König Michael Ermer – auf Seemannsliedern wie "Eine Seefahrt, die ist lustig" oder "He, ho, alle Mann an Bord".

Regionaldekan Ulrich Clancett erklärte zu den Hintergründen der Veranstaltung: "Der Bürgerschützen- und Heimatverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das heimische Brauchtum zu pflegen – und da gehört das ,Offene Singen' schon seit Anfang der 1970er Jahre an jedem vierten Samstag in der Fastenzeit nach Karneval dazu." Entstanden sei die Veranstaltung aus spontan-fröhlichen Singrunden nach den Jüchener Fronleichnamsprozessionen, bei denen die Teilnehmer des Festaktes die Abende ausklingen ließen, sagte er. "Die Gemeinschaft und der Spaß am Singen stehen hier ganz klar im Vordergrund", schilderte auch Karl-Georg Brumm, der den Abend musikalisch als ein Nachfolger von Hubert Klinkhammer, der die Veranstaltung vor 41 Jahren ins Leben gerufen hatte, leitete.

Der Keyboarder zeigte sich mit dem Gesangstalent der Bürger sehr zufrieden: "Alle singen textsicher, laut und kräftig mit." Das dürfte Hubert Klinkhammer (87) gefreut haben, der ebenfalls fleißig mitsang und sich dabei von nichts aus der Ruhe bringen ließ. Er selbst schrieb das "Jüchener Heimatlied", das seit über 40 Jahren fester Bestandteil der Veranstaltung ist.

Auch Gerda Zillikens aus Hochneukirch hat wieder kräftig mitgesungen. Sie hält es für eine gute Idee, jüngere Leute – auch mit modernen Liedern – fürs Singen zu begeistern.

(RP/top)
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