Hünxe/Wesel Sparkasse kauft Bauverein-Aktien für 700.000 Euro

Hünxe/Wesel · Damit sinkt der Einfluss der kritischen Aktionäre.

Die Niederrheine Sparkasse (Nispa) hat der Commerzbank/Atlas Vermögensverwaltung rund 2200 Aktien des Weseler Bauvereins im Wert von 700.000 Euro abgekauft. Dies erfuhr unsere Redaktion aus informierten Kreisen. Der Kauf gilt als politischer Schachzug und muss im Kontext eines Streits um die sogenannten kritischen Aktionäre gesehen werden. Der Kauf der Aktien ist der Versuch der Politik, den Einfluss dieser Aktionäre im Bauverein zu verhindern.

Hintergrund: Jahrelang standen Commerzbank und Volksbank in der Kritik, nachdem vinkulierte Namensaktien an Aktionäre vergeben worden waren und diese Aktionäre auf Hauptversammlungen des Bauvereins immer neue Fragen stellten. Dahinter steht im Kern ihr Plan, mehr Dividende aus dem Unternehmen zu ziehen. Indem die Nispa nun die Aktien kauft, steigt über den Sparkassen-Verwaltungsrat mit den Politikern Jürgen Linz (CDU) und Ludger Hovest (CDU) sowie Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (SPD) auch der Einfluss der Politik im Bauverein.

Noch immer haben die kritischen Aktionäre allerdings Einfluss: Die Volksbank hat ebenfalls ein Aktienpaket an die kritischen Aktionäre übertragen - Insider sprechen hier von einer Größenordnung von 700 Aktien. Auffällig: Seit Wochen appelliert Ludger Hovest als SPD-Fraktionschef an die Volksbank, ein Erscheinen der kritischen Aktionäre bei Bauvereins-Sitzungen zu verhindern. Häufig lobte er zuletzt die Atlas Vermögensverwaltung, die jetzt an die Nispa verkauft hat.

(sep)
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