Hünxe Jugendcamp für den Naturschutz

Hünxe · Life-Plus-Projekt "Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden"

 Teilnehmer des Jugendcamps, die sich für den Erhalt der Eichenwälder in den Kaninchenbergen einsetzten.

Teilnehmer des Jugendcamps, die sich für den Erhalt der Eichenwälder in den Kaninchenbergen einsetzten.

Foto: BS

Koffer wurden gepackt, Familie und Freunde verabschiedet, die Augen in die Ferne gerichtet. 18 junge Menschen in elf verschiedenen Ländern kehrten der Heimat für drei Wochen den Rücken zu. Das gemeinsame Ziel ihrer Reise: Eine Pfadfinderhütte in verwunschener Lage im Schermbecker Wald. Ein Feriencamp? Nicht ganz. Kaum angekommen und an die Gesichter ihrer Kameraden gewöhnt, ging die Reise schon weiter in die Kaninchenberge bei Buchholtwelmen. Mit im Gepäck waren Schäleisen, Schweizer Gertel und mehr: Werkzeug, das Knochenarbeit versprach.

Wer Beiträge zum Naturschutz verfolgt, hört es beim Wort "Kaninchenberge" vielleicht schon klingeln. Seit mehreren Jahren arbeitet die Biologische Station im Kreis Wesel dort im Rahmen des Life-Plus-Projektes "Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden" für den Schutz des namensgebenden, bedrohten Waldlebensraumes. Unter den Gefahren, denen der Eichenwald ausgesetzt ist, spielt eine Pflanze ganz vorne mit: Die nordamerikanische Traubenkirsche wurde wegen ihrer Wuchs- und Durchsetzungskraft auch diesseits des Atlantiks angesiedelt. Doch nachher ist man immer schlauer, denn nun werden gerade diese Eigenschaften dem Wald zum Verhängnis. Andere Bäume werden überschattet, der Wald gerät mehr und mehr zu einer wildwuchernden Traubenkirschenplantage, in der die meisten hiesigen Waldarten schlechte Karten haben.

Damit zumindest im Naturschutzgebiet noch ein gesunder Wald gedeihen kann, wird die Traubenkirsche hier seit Jahren angegangen. Schulklassen, ehrenamtliche Helfer und bisher fünf internationale Jugendcamps haben dabei Stattliches geleistet. Mit den 18 jungen Menschen hat nun das sechste und vorläufig letzte Jugendcamp seinen Teil getan. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen opferten dafür drei Ferienwochen. Am Ende dieser Zeit waren neue Freundschaften gefunden, waren alle um eine internationale Erfahrung reicher.

Insgesamt rund 100 junge Menschen nahmen an den sechs Camps Teil, darunter 55 Frauen und 45 Männer. Viele kamen aus Frankreich, Tschechien oder dem übrigen Europa. Doch auch aus Ostasien und Mexiko reisten insgesamt zehn Helfer an. 20 Länder waren dabei vertreten, allen voran Spanien, Italien, die Türkei und natürlich Deutschland.

(RP)
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