Stolze Imker Das süße Gold aus Hünxe

Hünxe · Die Mitglieder des Imkerverein der Gemeinde räumen bei den landesweiten Honigprämierungen regelmäßig Preise ab.

 Eckhard Uhlenbruck

Eckhard Uhlenbruck

Foto: Martin Büttner

Dass Hünxe ein „Golddorf“ ist, weiß man in der Gemeinde und der Umgebung nicht erst, seit der Auszeichnung mit Goldmedaillen im Landeswettbewerb, der seinerzeit noch „Unser Dorf soll schöner werden hieß“. Doch Hünxe hat noch eine andere Goldquelle: Und das sind die Wiesen und Wälder rund um die Gemeinde. Denn hier finden die Bienen der Mitglieder des Imkervereins Hünxe die Grundlage für den Honig, den sie produzieren. Und auf den sind die Hünxer Imker stolz. „Wir sind bei der landesweiten Honigprämierung seit zehn Jahren immer der erfolgreichste Verein“, erklärt Eckhard Uhlenbruck, der Vorsitzende des Imkervereins Hünxe.

Was den Honig aus Hünxe so gut macht? „Unsere Imker haben zum einen eine sehr gute Ausbildung“, erklärt Uhlenbruck. Das beginnt mit Schulungen für Jungimker, die gerade damit beginnen, sich mit Themen wie Bienenhaltung und Honigherstellung zu beschäftigen. „Die Jungimker sind zwischen 16 und 66 Jahre alt“, erklärt Eckhard Uhlenbruck. „Dort wird ihnen ein breites Basiswissen vermittelt.“ Darüber hinaus lädt der Verein Referenten zu bestimmten Themen ein, nimmt Angebote der Nachbarvereine oder landesweite Schulungen wahr. „Da fahren wir auch gerne mal mit Bussen hin“, erzählt Eckhard Uhlenbruck. Hinzu kommt jede Menge Eigeninitiative der Vereinsmitglieder und ein reger Austausch untereinander.

Aber den wichtigsten Beitrag zum süßen Gold aus Hünxe leisten natürlich die Honigbienen. Die finden nämlich rund um die Gemeinde eine ganz ordentliche Auswahl von Nahrungsquellen. „Die Vielfalt der Blüten, die wir hier haben, macht sich auch im Geschmack bemerkbar“, sagt Eckhard Uhlenbruck. Und auch hier bietet der Hünxer Honig eine breite Vielfalt. „Teilweise schmeckt der Honig schon von Bienenvolk zu Bienenvolk unterschiedlich, selbst wenn sie am gleichen Standort leben“, erklärt Uhlenbruck. Dabei können sich die Honigsorten auch durchaus im Geschmack unterscheiden. Bei einem Frühjahrsblütenhonig kommt es erstmal nur darauf an, dass er im Frühjahr von den Bienen produziert wird. „Der kann süß sein, wenn die Bienen viele Obstblüten anfliegen oder herb, wenn sie eher beim Löwenzahn sammeln“, sagt Eckhard Uhlenbruck. In Hünxe entstehen dabei neben Blütenhonig und Waldhonig auch teilweise Sortenhonige wie der Lindenhonig. „Die kann man am Geschmack erkennen und jede Honigart zeigt unter dem Mikroskop ein ganz eigenes Bild“, erklärt Eckhard Uhlenbruck.

Für unterschiedliche Geschmacksvariationen muss man daher keine weiten Wege auf sich nehmen. „Wir machen im Verein regelmäßig Verkostungen, und bisher haben wir es noch nie erlebt, dass da mal ein Honig wie ein anderer schmeckt“, berichtet Eckhard Uhlenbruck. Die Vielfalt des Geschmacks und die Qualität des Honigs führt dann auch regelmäßig zu den Prämierungen des süßen Goldes aus der Gemeinde. „Wer Honig bei einem Hünxer Imker kauft, der bekommt immer Spitzenqualität“, sagt Eckhard Uhlenbruck.

Doch was macht man eigentlich als Imker im Winter, wenn auch die sonst so arbeitsamen Honigbienen mal eine Pause einlegen? Eckhard Uhlenbruck zeigt auf seinen Adventskranz, auf dem Kerzenlicht durch Bienenwaben leuchtet. „Im Winter fertige ich Bienenwachskerzen“, sagt er. Aus so genannten Mittelwänden, Platten aus Bienenwachs, in der schon ein Relief mit den sechseckigen Waben aufgebracht ist, um den Wabenbau der Bienen zu beschleunigen, formt der Imker Kerzen. „Dazu rollt man einfach einen Docht in die Platten ein und schon ist die Kerze fertig“, erklärt er.

Es ist eine der wenigen Aufgaben aus dem Bereich seines Hobbys, die er in der heimischen Wohnung erledigen kann. „Dann riecht das ganze Haus nach Bienenwachs“, erzählt er. Ansonsten beschäftigt er sich mit Fortbildungen.Und zwischendurch schaut er auch noch bei seinen Bienen vorbei.

„Das ist aber eher Sehnsucht nach den Tieren, als notwendige Vorsorge.“

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