Hückeswagen Zweiter Frühling an Johanni

Hückeswagen · Die Pflanzen erleben um diese Zeit gewissermaßen einen zweiten Frühling. Das hängt mit der Sonne zusammen, die in diesen Tagen ihren höchsten Stand im Jahr erreicht. Dann will die Natur es noch einmal wissen.

Der so genannte Johannistrieb macht es deutlich sichtbar. Durch diesen frischen Austrieb werden geschädigte Bäume "repariert". Das wird in diesem Jahr besonders auffallen, da Raupen und Käfer vor einigen Wochen ganze Arbeit geleistet und einige Bäume – besonders die Eichen – nahezu kahl gefressen haben.

Noch etwas fällt in der Zeit um den Johanni-Tag (24. Juni) herum auf: Obstbäume, vor allem Apfel- und Birnbäume, stoßen einen Teil der jungen Früchte ab. Keine Angst, dieses natürliche Ausdünnen ist ganz normal. Der "Junifall" verbessert die Qualität der am Baum verbleibenden Früchte – eben Klasse statt Masse.

Weitere Naturereignisse, die mit dem Johanni-Tag auch namentlich eng verbunden sind: Das Johanniskraut steht in voller Blüte, die Johannisbeeren erreichen ihre Reife, und die "Johanniswürmer" (Glühwürmchen) beginnen zu schwärmen. Aber so genau dürfen wir uns nicht darauf berufen – im Bergischen treten diese Begebenheiten gerne erst zwei Wochen später auf.

Anders verhält es sich bei einem Phänomen, welches auch als Johannistrieb bezeichnet wird: der zweite "Liebesfrühling" des späten Mittelalters. Hierbei ist es wohl noch nie zu einer Zeitverzögerung in unserer Region gekommen.

hdt

Fragen zum Thema Garten beantwortet Gartenbauingenieurin Regina Hildebrandt unter

(RP)
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