Fertigteile für Regenrückhaltedecken in Hückeswagen Zwei Schachtbauwerke für West 3

Drei Schwertransporter und ein Autokran wurden am Montagmorgen für ein mehr als 70 Tonnen schweres Schachtbauwerk im neuen Gewerbegebiet West 3 eingesetzt. Am Mittwoch wird die ganze Prozedur wiederholt.

Schwertransporter auf der Großbaustelle
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Schwertransporter auf der Großbaustelle

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Foto: Stephan Büllesbach

Was da fest verzurrt auf dem Tieflader des Schwertransporters einer Dortmunder Firma steht, sieht eher unspektakulär aus. Wie eine Fertiggarage – zwei quadratische Öffnungen auf der einen schmaleren Seite, ein Loch mit einem Durchmesser von etwa 1,20 Meter auf der anderen. Doch was sich da am Montagmorgen um 9.56 Uhr in den blauen Himmel über der Baustelle des neuen Gewerbegebiets West 3 erhebt, ist der obere Teile des Schachtbauwerks. Der untere war bereits eine Viertelstunde zuvor mit dem Autokran einer Wuppertaler Firma auf dem gleichen Weg in die vorbereitete Mulde hinabgelassen worden. Mitarbeiter der Baufirma Gebrüder Schmidt haben in der Zwischenzeit die Fugen mit Mörtel verfüllt. Weniger, um die beiden Teile miteinander zu verbinden – das geschieht allein durch das hohe Gewicht des größeren Schachtteils (s. Info-Kasten). Vielmehr ist das notwendig, damit die Fugen nicht platzen, wenn der obere Teil auf dem unteren aufsetzt.

Bereits am späten Freitagabend waren der 70 Tonnen schwere Autokran und sein Begleitfahrzeug, ein Schwertransporter mit den tonnenschweren Kontergewichten, auf der Baustelle in Junkernbusch vorgefahren. „Sie dürfen nur zwischen 22 und 6 Uhr fahren, weil sie so schwer sind“, erläutert Dieter Klewinghaus, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft HEG. Die Fahrer der beiden Schwertransporter, die die Schachtbauteile angeliefert haben, waren am Montagmorgen früh unterwegs, um noch vor 6 Uhr in Junkernbusch zu sein.

Das Schachtbauwerk wird später an die noch zu bauende Kanalisation von West 3 angeschlossen. Das zweite, das morgen angeliefert und installiert wird, verbindet einmal das Retentions- mit dem Regenrückhaltebecken. Durch beide wird das Niederschlagswasser aus dem Gewerbegebiet fließen. Ins Retentionsbecken gelangen dann aber noch Fremdstoffe, wie der Abrieb von Auto- und Lkw-Reifen, die dort herausgefiltert werden müssen.

Dafür wird jetzt eine Spezialfirma die große Mulde mit einer Folie auskleiden, wofür oben am Rand extra ein kleiner Graben gezogen wurde. „Dort wird die Folie hineingelegt, damit sie nicht wegrutscht“, erläutert Klewinghaus. Anschließend wird auf dem Boden ein Pflanzsubstrat verstreut, in das Schilf eingesetzt wird. „Das ist wie zu Hause beim Gartenteich“, bringt es der HEG-Geschäftsführer auf den Punkt. Das Schilf sorgt schließlich dafür, dass das Regenwasser von den Rückständen befreit wird, die durch Bakterien zersetzt werden. Das Schilf wird aber voraussichtlich erst im Herbst eingepflanzt, weil es derzeit viel zu trocken ist. „Das müssten wir ansonsten bewässern“, sagt Klewinghaus.

Bis der Autokran, der inklusive Kontergewichte bis zu 200 Tonnen wiegen kann, für seine Arbeit vorbereitet ist, vergehen fast zwei Stunden. Denn erst müssen die Ausleger unterfüttert werden, danach werden die Gewichte installiert. Zum Schluss wird auch noch der Aufbau samt Haken ausgetauscht, um die beiden Schachtbauteile besser hochziehen zu können. Viel Aufwand für eine relativ kurze Arbeit, denn beide Betonhüllen sind nach etwa 45 Minuten an ihrem Platz.

 Das Retentionsbecken erhielt am Montag sein erstes Schachtbauwerk (rechte Mulde). Am Mittwoch folgt das zweite (linke Mulde) am Übergang zum Regenrückhaltebecken.

Das Retentionsbecken erhielt am Montag sein erstes Schachtbauwerk (rechte Mulde). Am Mittwoch folgt das zweite (linke Mulde) am Übergang zum Regenrückhaltebecken.

Foto: Stephan Büllesbach
   ◁    Mitarbeiter der Baufirma Gebrüder Schmidt helfen dabei, dass der Kran das Unterteil, das 33,5 Tonnen wiegt, Zentimeter genau in die ausgehobene Mulde hinablässt.          ▷    Das fast 40 Tonne Oberteil schwebt, an Stahlseilen hängend, ein.

◁  Mitarbeiter der Baufirma Gebrüder Schmidt helfen dabei, dass der Kran das Unterteil, das 33,5 Tonnen wiegt, Zentimeter genau in die ausgehobene Mulde hinablässt. ▷  Das fast 40 Tonne Oberteil schwebt, an Stahlseilen hängend, ein.

Foto: Stephan Büllesbach
 Unterteil ist eingelassen, Mitarbeiter der Fa. Gebrüder Schmidt helfen bei der Justierung

Unterteil ist eingelassen, Mitarbeiter der Fa. Gebrüder Schmidt helfen bei der Justierung

Foto: Stephan Büllesbach

Ab Mitte September geht es an die Erschließung des eigentlichen Gewerbegebiets, das zwischen dem Gartencenter Vöpel’s Greenhouse und Kammerforsterhöhe liegt. Ein Jahr werden die Arbeiten laut Klewinghaus voraussichtlich dauern. „Dabei werden etwa 100.000 Kubikmeter Erdreich bewegt.“

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