Wipperfürther Krankenhaus Zwei junge Afghanen lernen die Pflege bei Helios

Wipperfürth · Der große Wunsch von Mohamad Tavasoli und Mohammad Safdari ist es, einen Pflegeberuf auszuüben. Die beiden 20 und 22 Jahre alte Afghanen haben jetzt eine Ausbildung zum Pflegefachmann begonnen.

 Die Praxisanleiterinnen Ewelina Gerhards (l.) und Alexandra Schäfer (2. v. r.) sowie Pflegedirektorin Kerstin Weitzenkamp mit den Auszubildenden Mohammad Safdari (M.) und Mohamad Tavasoli.

Die Praxisanleiterinnen Ewelina Gerhards (l.) und Alexandra Schäfer (2. v. r.) sowie Pflegedirektorin Kerstin Weitzenkamp mit den Auszubildenden Mohammad Safdari (M.) und Mohamad Tavasoli.

Foto: Helios

Wer Gesundheits- und Krankenpflege qualifiziert ausüben möchte, braucht nicht nur ein sensibles Einfühlungsvermögen für Menschen, sondern auch eine fundierte Ausbildung. Die Wipperfürther Helios-Klinik vergibt jedes Jahr zehn Ausbildungsplätze, um den Beruf des Pflegefachmanns / der Pflegefachfrau, wie die Ausbildung seit diesem Jahr genannt wird, zu erlernen. Nun lernen zwei Flüchtlinge diesen Beruf. „Mohamad Tavasoli und Mohammad Safdari sind die ersten Auszubildenden mit dem Hintergrund einer Flüchtlingsmigration in der Helios-Klinik Wipperfürth“, berichtet deren Sprecherin Janine Schulze.

Mohammad Safdari war 2015 aus Afghanistan geflüchtete. Für den heute 20-Jährigen war klar, „dass ich einen Beruf im Gesundheitswesen ergreifen möchte. Für andere Menschen da zu sein und dafür Dankbarkeit zurückzuerhalten, ist für mich das größte Lob.“ Nach seiner Ankunft in Deutschland absolvierte der junge Afghane zunächst einen Sprachkursus und daraufhin seinen Hauptschulabschluss. Bei einer Berufsmesse entdeckte er den Info-Stand der Helios-Klinik, an dem er sich über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Klinik informierte: „Ich wollte unbedingt den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers erlernen, auch wenn mir klar war, dass die Ausbildung für mich eine große Herausforderung darstellt.“ Sei es in diesem Beruf doch wichtig, die deutsche Sprache und dazu auch noch medizinische Fachbegriffe zu beherrschen. Seine Sprachkenntnisse musste Safdari entsprechend erweitern, um für diesen Beruf geeignet zu sein.

Auch Mohamad Tavasoli, der ebenfalls 2015 aus Afghanistan nach Deutschland kam, konnte sich nach seinem Hauptschulabschluss eine Ausbildung im medizinischen Bereich vorstellen. Sein Praktikum in einer Senioreneinrichtung ließ den Wunsch wachsen, in der Pflege tätig zu werden: „Ich hatte große Zweifel, ob ich den Anforderungen der Ausbildung gerecht werden kann. Aber ich wollte es versuchen“, erklärt der heute 22-Jährige. Zunächst aber wurde das Warten auf die Arbeitserlaubnis durch die Ausländerbehörde zur Zerreißprobe: „Als ich endlich die Genehmigung erhielt, fiel mir ein Stein vom Herzen“, berichtet Tavasoli.

Inzwischen befinden sich beide jungen Männer in der dreijährigen Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Laut Janine Schulze ist es besonders die Unterstützung durch die Arbeitskollegen, die den Auszubildenden am Anfang die Ängste und Zweifel genommen haben. Da wurden dann teils auch nach der Arbeit noch gemeinsam mit den Klinikkollegen Vokabeln gebüffelt und Patientengespräche geübt, um den praktischen Einsatz auf der Station zu erleichtern.

Auch für Kerstin Weitzenkamp, Pflegedirektorin der Klinik, ist das eine neue Erfahrung: „Ich war von Beginn an beeindruckt davon, wie sehr sich die beiden jungen Männer für ihre Ausbildung engagierten.“ Die beiden Afghanen seien nicht nur fleißig, sondern durch ihre kollegiale Art bei den Kollegen und Patienten auch sehr beliebt.

Informationen  zur Ausbildung in der Helios-Klinik gibt’s online unter www.helios-gesundheit.de.

(büba)
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