Schultour in Hückeswagen Zwei Bands besuchen die Förderschule

Hückeswagen · Bei der Schultour des Jugendcafés des evangelischen freikirchlichen Jugendsozialwerks Wermelskirchen waren die beiden Bands „Solarjet“ und „Jacksayfree“ in der Erich-Kästner-Schule zu Gast und stellten sich den Fragen der Schüler.

 Bei der Schultour des Jugendcafés der evangelischen-freikirchlichen Gemeinde Wermelskirchen waren am Dienstagmorgen zwei Bands auch in der Hückeswagener Erich-Kästner-Schule – darunter die Österreicher von „Solarjet“ (v.l.): Thomas Lugger, René Podesser und Christian Herbst.

Bei der Schultour des Jugendcafés der evangelischen-freikirchlichen Gemeinde Wermelskirchen waren am Dienstagmorgen zwei Bands auch in der Hückeswagener Erich-Kästner-Schule – darunter die Österreicher von „Solarjet“ (v.l.): Thomas Lugger, René Podesser und Christian Herbst.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Gebannt sitzen die zwei Klassen der Unterstufe der Erich-Kästner-Schule in ihrem Klassenraum und hören drei jungen Männern aus Österreich zu, die aus ihrem Leben als Berufsmusiker erzählen. Die Schultour des Jugendcafés des evangelischen freikirchlichen Jugendsozialwerks Wermelskirchen machte am Dienstag erneut Station an der Förderschule, wie bereits im vergangenen Jahr. Mit dabei sind wieder zwei Bands, darunter mit „Solarjet“ aus Österreich alte Bekannte, die schon seit vielen Jahren Teil der Aktion sind. Sänger René Podesser, Bassist Thomas Lugger und Schlagzeuger Christian Herbst ist es ein Anliegen, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen – und das vor allem auch abseits der Bühne und der Konzerte. „Wenn man einander auf Augenhöhe begegnet, dann ist das ein total verbindendenes Gefühl“, sagt René.

Auch wenn es in dem Klassenzimmer enorm heiß ist, sind die Schüler doch vollkommen bei der Sache und stellen viele interessante Fragen, ehe sie auch noch ein Stück der Band aus Innsbruck zu hören bekommen. Etwa, ob sie ihre eigene Musik auch privat hören. „Eher selten“, gibt Bassist Thomas zu. Man würde die Musik während der Produktion und auch der Konzerte so oft hören, dass man privat dann doch was anderes auflegen würde.

Bei einer Frage sind die drei Musiker dann sogar einen Augenblick sprachlos: „Schreibt Ihr Eure Texte eher mit dem Herzen oder mit dem Kopf?“, will ein Junge wissen. Sänger René antwortet schließlich: „Das ist eine sehr gute Frage. Wir haben ja sogar einen Text, da heißt es: ‚Von meinem Herzen zu meinem Kopf sind es 1000 Kilometer.’ Von dem her würde ich sagen, dass es eine Mischung aus beidem ist.“

Wie sie auf ihren Bandnamen gekommen seien, will ein Mädchen wissen. „Ich habe ganze Notizblöcke voll gekritzelt, bis mir dann irgendwann der passende Name eingefallen ist. Es sollte auf jeden Fall einer sein, der auf Deutsch und Englisch funktioniert“, erklärt René. Als dann die Frage an die Schüler kommt, ob sie denn auch noch einen Song hören wollen, ist der Jubel groß. Also packen die drei Jungs ihre Instrumente aus und spielen kurzerhand eine Akustikversion eines ihrer Stücke. Zum Abschluss des Tages treten dann beide Bands noch zu einem Kurzkonzert in der Schulaula der EKS auf.

Dabei soll es natürlich nicht nur um Musik gehen, sagt Dietrich Peters vom Jugendcafé Wermelskirchen. „Natürlich sollen die Kinder und Jugendlichen die Bands kennenlernen. Aber es geht auch darum, dass sie erfahren, wertgeschätzt und auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden.“ Deswegen hat auch Melanie Herzog, Lehrerin an der Förderschule, die Schultour wieder an die Erich-Kästner-Schule geholt. „Unseren Schülern soll vermittelt werden, dass man im Leben Ziele haben soll und diese auch verfolgen kann. Dass man einen gewissen Sinn im Leben finden kann“, erläutert sie. Wenn möglich, hätte sie es gerne, dass die Schultour auch im nächsten Jahr wieder an die Weststraße kommt.

Das wünscht sich auch die 13-jährige Nora, der die Begeisterung über den ungewohnten Schul-Besuch deutlich anzusehen ist. „Ich finde das echt cool heute“, ruft die Schülerin und lacht. Dann fügt sie an: „Und ich finde es auch toll, dass die Musiker an unsere Schule kommen.“

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