Besonderes Konzert im Kultur-Haus Zach in Hückeswagen Zuschauer erleben großes Gefühlsfeuerwerk

Hückeswagen · Teufelsgeiger Mani Neumann und Gitarrist Ulli Brand, Gründer von „Farfarello“, gastieren im Kultur-Haus und entführen die Zuhörer in eine sonst verborgene Welt der Musiker.

 „Solo zu 2t“ nennen Geiger Mani Neumann und Gitarrist Ulli Brand ihr Programm, das so nicht häufig zu hören ist.

„Solo zu 2t“ nennen Geiger Mani Neumann und Gitarrist Ulli Brand ihr Programm, das so nicht häufig zu hören ist.

Foto: Bauer

Es braucht nicht viel, um Menschen in den Bann zu ziehen und sie gedanklich an fremde Orte zu entführen: Manchmal sind es besondere Gerüche, häufig aber sind es Melodien und Lieder, die Gefühle von Nostalgie, Leidenschaft, Abenteuerlust oder Entspannung transportieren und verborgene Sehnsüchte in einem wecken. Ein besonderes Talent dafür hat die Formation „Farfarello“. Ob als Duo, Trio, mehrköpfige Band oder ganzes Orchester: Der Teufelsgeiger Mani Neumann und seine Kollegen schaffen es immer wieder, von jetzt auf gleich Menschen mit ihrer Musik und Spielfreude zu begeistern. So wie auch am Samstag im Kultur-Haus-Zach.

Nach der enormen Resonanz bei ihrem Konzert im Frühjahr kam Farfarello diesmal als Duo in die Schloss-Stadt. „Solo zu 2t“ nennen Geiger Mani Neumann und Gitarrist Ulli Brand ihr Programm, „das so nicht häufig zu hören ist“, verriet Neumann zu Beginn des außergewöhnlichen Konzerterlebnisses. Er und sein Bandkollege entführten die aufmerksamen Zuhörer in eine sonst verborgene Welt der Musiker, nämlich in diese Atmosphäre, wenn die Lieder zum ersten Mal entstehen, wenn sie ohne Arrangements, Begleitung und Nachbearbeitung klingen, pur und rein, nur Geige und Gitarre. Ein Erlebnis, das die Konzertbesucher – unter ihnen offenkundig viele eingefleischte Farfarello-Fans – sichtbar zu schätzen wussten.

Mit ihrem ersten Stück schon zog das Duo die Zuhörer in seinen Bann: Das kraftvolle und energiegeladene Stück ließ weite Landschaften vor dem geistigen Auge aufblitzen, Fjorde, hohe Berge, unendlich grüne Wiesen, über die der Geist wie auf dem Rücken eines gigantischen Adlers in Höchstgeschwindigkeit durch die Lüfte gleiten konnte. Ein Feuerwerk der Gefühle brodelte auf, um sie im nächsten Stück mit sanfteren, verspielt-romantischen Melodien einzufangen und zu beruhigen. „Sur Seine“, erklärte Neumann, sei vor einigen Jahren auf der Île de la Cité, dem ältesten Teil der französischen Hauptstadt entstanden, mit Blick auf die Seine und das Rathaus und der Kathedrale Notre-Dame im Rücken.

Ab da spielte sich das Duo, das sich mehr als 40 Jahre kennt, in Rage, heizte sich gegenseitig ein, so dass einige der Zuschauer nach einem langen, mehrminütigen Stück von ihren Plätzen sprangen und den Musikern jubelnd frenetischen Applaus zollten. „Ihr seid großartig“, bedankte sich Neumann bei seinem begeisterten Publikum. „Wenn ich das nur früher gewusst hätte, dann wäre ich sicherlich nach Hückeswagen gezogen.“ Spät ist es für einen Umzug nie – und die Schloss-Stadt würde sich zweifelsohne über den Teufelsgeiger als neuen Bürger in der Nachbarschaft freuen.

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