Hückeswagen Zum Sportunterricht auf den Golfplatz
Hückeswagen · Ein blechernes "Plok, Plok, Plok" ist schon aus der Ferne zu hören. 14 Schüler der Katholischen Grundschule St. Katharina probieren sich seit Anfang des Schulhalbjahres im Putten, Chippen und Pitchen.
Statt des üblichen Sportunterrichts geht es für die Viertklässler auf den Golfplatz Dreibäumen — von weitem zu erkennen sind sie durch gelbe Käppis mit grünen Schirmen. Alina, Bine, Laura und ihre Mitschüler sind begeistert: "Das macht Spaß", tönt es am Ende der Stunde wie aus einem Mund.
"Kinder lernen schnell"
Keines der Kinder hat jemals zuvor Golf gespielt — abgesehen von Minigolf. Jetzt legen sie ihr DGV-Kindergolfabzeichen in Silber bei Trainer Christian Durchner vom Golfclub ab. "Kinder lernen schnell", sagt er. Und Golfsport verlange viel: "Koordination der Bewegungsabläufe, Konzentration und auch ein wenig Etikette", erläutert der Trainer. Angefangen hat der Profi mit den Grundbegriffen des Sports: Material, Schläge und die Theorie dahinter lernten die Schüler ebenso, wie die Praxis mit Ball und Schläger auf dem Grün.
Insgesamt 20 Unterrichtseinheiten sollen den Grundschülern den Spaß an der einst unbekannten Sportart näher bringen. Das Projekt "Abschlag Schule" macht es möglich. Seit 1999 fördert die Nachwuchsinitiative den Golfsport an deutschen Schulen. Ihr Ziel ist es, den Sport einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn Golf gilt noch immer als elitärer Sport.
"Zu unrecht", wie Durchner betont. "Tennis oder Reiten ist wesentlich teurer." Aber Golf verjünge zusehends. Er versuche wegzukommen von dem verstaubten Image — teuer und nicht leicht ranzukommen. Dazu finanziert die Nachwuchsinitiative den Schulen den Trainer. Die Vereine stellen das Material und hoffen im Gegenzug auf Nachwuchs für die Jugendabteilung des Vereins.
Einige bleiben dabei
Bereits zum vierten Mal hat die Katholische Grundschule die Förderung beantragt. Lediglich 20 Euro mussten pro Kind dazu gezahlt werden. "Aus den vergangenen Schulprojekten sind auch schon ein paar Talente hervorgegangen, die jetzt im Club weiter spielen", berichtet Lehrerin Marita Nolden. "Es ist einfach mal eine andere Art von Sport."