Hückeswagen Zerstörungen: Polizei sucht dringend Zeugen

Hückeswagen · Ein Wochenende der Zerstörung liegt hinter den Hückeswagenern: An zwölf Autos im Altstadtbereich wurden in der Nacht zu Samstag Reifen zerstochen. An einem weiteren Wagen schlugen bislang Unbekannte die Seitenscheiben an der Fahrertür ein, die der Beifahrertüre schlugen sie komplett heraus, wie Ernst Seeberger, Sprecher der Kreispolizeibehörde mitteilt. Zudem wurden am Schloss sieben Scheiben mit Steinen eingeworfen. Über die zerstochenen Reifen hatte die BM berichtet, über die übrigen Sachbeschädigungen informierte die Polizei erst jetzt. Bislang ist zu den Reifenstecher noch kein einziger Hinweis bei der Polizei eingegangen, was Seeberger verwundert.

„Wo so etwas verübt wird, entstehen meist laute Geräusche“, sagt er. „Es agieren Personen, die häufig lachen, grölen und umherlaufen, und das meist zu Uhrzeiten, an denen völlige Ruhe herrscht.“ Deshalb, so der Polizeisprecher, sei es nahezu undenkbar, dass niemand etwas gehört oder gesehen habe.

Seeberger appelliert nun eindringlich an Zeugen, sich bei der Polizei zu melden. Schließlich könnten die Ordnungshüter nicht zu jeder Zeit an jedem Ort sein. „Die Polizei erwartet dabei keineswegs, dass sich Bürger selbst in Gefahr begeben oder gar polizeiliche Aufgaben übernehmen“, betont der Sprecher. Sie benötige jedoch zeitnahe Informationen, um so schnell wie möglich am Ort des Geschehens sein und gegebenenfalls Rettungsdienst oder Feuerwehr verständigen zu können.

Wichtig: Wenn Zeugen etwas Verdächtiges melden, benötigt die Polizei Angaben zum Anlass, Ort, den handelnden Personen und deren Verbleib. Auch Angaben über eventuelle Verletzungen werden benötigt. Dafür reicht in der Regel ein Anruf bei der (kostenlosen) Notrufnummer 110 oder bei der Leitstelle, Tel. 0 22 61/8 19 90, aus. „Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass die Feststellungen des Melders keinen kriminellen Hintergrund haben oder gar auf einer unbeabsichtigten falschen Wahrnehmung beruhen, hat das natürlich keinerlei Folgen für den Anrufer“, stellt Seeberger klar. Denn die Polizei hat die Erfahrung gemacht, dass so mancher Zeuge nicht anruft, weil er befürchtet, für einen möglicherweise irrtümlichen Hinweis belangt zu werden.

Besonders hilfreich für die Polizei sind weitere Feststellungen wie Beschreibung der Täter, Fluchtrichtung oder -fahrzeug. Dazu ist es laut Seeberger häufig erforderlich, die Wohnung zu verlassen und den telefonischen Kontakt zur Polizei nicht abreißen zu lassen; etwa per Handy oder über Dritte.

Die Polizei warnt zwar eindringlich vor falschem Heldentum. „Dennoch ist es häufig möglich, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen, im sicheren Abstand zu den Tätern wichtige Feststellungen zu treffen und der Polizei zu übermitteln“, erklärt Ernst Seeberger.

(RP)
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