Hückeswagen Zeit für die Lampions
Hückeswagen · Lampionblume und Andenbeere sind zwei ungleiche Schwestern, von denen die eine schön, die andere schmackhaft ist (man kann eben nicht alles haben). Auffallend schön in leuchtendem Orange-Rot zeigen sich derzeit die aufgeblähten Blütenkelche der Lampionblume. Weniger bekannt ist, dass sie eine äußerst schmackhafte Verwandte hat, die Andenbeere, auch Kap-Stachelbeere genannt. Beide Pflanzen gehören zu den Nachtschattengewächsen, sind also auch mit Tomate, Kartoffel und Paprika verwandt.
Lampionblumen (Physalis alkekengi) sind anspruchslose Stauden. Sie wachsen sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten und sind deshalb für fast alle Gartenbereiche geeignet. Da sie stark wuchern, können sie sich zu einer echten Plage entwickeln. Im Herbst oder Frühjahr sollte ihnen mit dem Spaten zu Leibe gerückt werden. Wichtig: Essbar sind die Früchte der Lampionblume nicht.
Eine echte Delikatesse dagegen sind die Früchte der unscheinbaren Andenbeere (Physalis peruviana). Wie der Name schon sagt, stammt die Pflanze aus der südamerikanischen Andenregion. Im Gegensatz zur Lampionblume wächst die Andenbeere in unserem Klima im Freiland nur einjährig. Sie wird im Frühjahr in Töpfen ausgesät und bekommt erst im Mai „Freigang“. Andenbeeren sind auch starkwüchsig, so sollte ein Abstand von etwa 50 Zentimetern gewährt werden. Der Haupttrieb wird, ähnlich wie bei Tomaten, an einen Stab gebunden. Ansonsten benötigen die Pflanzen kaum Pflege.
Da die Andenbeeren im Handel ziemlich teuer sind, würde sich ein Anbau schon lohnen. Der Geschmack liegt zwischen Kiwi und Stachelbeere und ist süß-säuerlich. Ihre Kulturzeit lässt sich in den Folgejahren verkürzen, wenn man die Pflanzen vor den ersten Frostnächten ausgräbt, in einen großen Topf pflanzt, stark zurückschneidet und sie frostfrei überwintert. Lampionblumen können dagegen einfach draußen bleiben und bei Bedarf ungeniert zurückgeschnitten werden.
hdt
Fragen zum Thema Garten beantwortet Gartenbauingenieurin Regina Hildebrandt unter