Hückeswagen Wurth fordert Jobi erneut heraus

Hückeswagen · Ralf Wurth will's noch einmal wissen: Trotz der derben Niederlage vor fünf Jahren gegen Hagen Jobi will der Wipperfürther dem CDU-Mann bei der Landratswahl am 30. August das Amt streitig machen. Die Kreisdelegiertenkonferenz nominierte Wurth am Samstag mit knapp 91 Prozent.

WIPPERFÜRTH Mit einem Doppelbeschluss eröffnete die oberbergische SPD am Samstag den Kommunalwahlkampf in Oberberg. Während der Unterbezirksparteitag am Morgen das Wahlprogramm verabschiedete – zwei Änderungen müssen noch eingearbeitet werden –, kürte die SPD am Nachmittag auf der Kreisdelegiertenkonferenz ihren Spitzenkandidaten für das Amt des Landrats sowie die Direkt- und Reservekandidaten für die Kreistagswahl. Mit 90,8 Prozent wurde Ralf Wurth zum Landratskandidaten gewählt; wie vor fünf Jahren, als er Hagen Jobi (CDU) deutlich bereits im ersten Wahlgang unterlag, will der Wipperfürther den Amtsinhaber herausfordern. Ralf Wurth ist Abteilungsleiter der LVR-Kliniken in Düsseldorf und dort gleichzeitig stellvertretender kaufmännischer Direktor.

Vor seiner Wahl hatte der 49-Jährige vor den Delegierten harte Worte gegen seinen Kontrahenten von der CDU gefunden: "Herr Jobi hat keinerlei Veränderungswillen", meinte Wurth und kündigte für einen Wahlsieg einen Umbau der Kreisverwaltung mit "flachen Hierarchien und klaren Zuständigkeiten" an. "Ich werde eine Verwaltungsebene einsparen", so Wurth weiter. Konkret bedeutet das: "Es gibt dann keine Dezernenten mehr, sondern Fachbereichsleiter." Dem FDP-Kandidaten, Prof. Dr. Friedrich Wilke, attestierte Wurth sarkastisch, dass der "Herr Professor aus Gummersbach kapiert, was er vom Blatt abliest". Doch sei Wilke ein Vertreter der "Privat-vor-Staat-Ideologie", und die sei im Hinblick auf die Finanzkrise "geplatzt wie eine Seifenblase".

Gewählt wurden auf der Kreisdelegiertenkonferenz der SPD auch die Direktbewerber für die Kreistagswahl. In Hückeswagen zur Wahl stehen Willy Stahl (Platz 13 der Reserveliste) und Hans-Jürgen Grasemann (Platz 27). Während bei den Direktkandidaten die Vorschläge der Ortsvereine bestätigt wurden, gab es bei den Plätzen auf der Reserveliste zwei Kampfabstimmungen. So trat auf Platz 11 der Juso-Kreisvorsitzende Heiko Jandel aus Gummersbach gegen den gesetzten Bewerber Udo Jung aus Reichshof an. Jandel unterlag in der Kampfabstimmung knapp mit einer Stimme. Eine weitere Kampfabstimmung um Platz 20 zwischen Ralf Oettershagen (Reichshof) und Dieter Kuxdorf (Bergneustadt) endete mit 64:32-Stimmen für Kuxdorf.

Angeführt wird die Reserveliste von Ralf Wurth. Es folgen Ursula Mahler (Radevormwald), Thorsten Konzelmann (Gummersbach), Doris Schuchardt (Engelskirchen) und Michaela Engelmeier-Heite (Gummersbach).

(RP)
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