Serie Marienhospital – 20 Jahre Nach Dem Aus (ende) Wurde mit Helios eine große Chance vertan?

Wenn Peter Biesenbach über den Verkauf des Wipperfürther Krankenhauses an den Helios-Konzern redet, spricht er nicht als Landes-, sondern als Kreispolitiker. "Maßlos enttäuscht" ist der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion nach eigenen Worten von den Verantwortlichen aus dem Kirchenvorstand und der St.-Josef-Stiftung in Wipperfürth. Grund: "Die haben zu keinem Zeitpunkt ernsthaft den Versuch unternommen zu prüfen, ob nicht auch der Oberbergische Kreis das Krankenhaus hätte kaufen können", kritisiert der Hückeswagener.

Es habe zwar ein Gespräch dazu mit Vertretern des Kreises gegeben, jedoch kein ernsthaftes Angebot der Wipperfürther. "Nach meinem Empfinden war dieses Gespräch von Seiten des Krankenhaus-Trägers nur pro forma", sagt Biesenbach.

Aus seiner Sicht wurde damit eine große Chance für die Menschen im Oberbergischen vertan – nämlich die auf eine flächendeckende Krankenhaus-Versorgung in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft. Der Kreis betreibt bereits die Krankenhäuser in Waldbröl (Kreissüden) und in Gummersbach (Kreismitte). In Marienheide sind die Fachkliniken angesiedelt. Biesenbach: "Da war es eine naheliegende Vision, im Wipperfürther Krankenhaus die medizinische Grundversorgung für die Menschen aus dem nördlichen Kreisgebiet dauerhaft sicherzustellen."

Was hätte den Kreis aus Sicht des CDU-Politikers zum besseren Träger des Hauses gemacht? "Der Oberbergische Kreis muss sicher anstreben, mit seinen Krankenhäusern schwarze Zahlen zu schreiben", sagt Peter Biesenbach. "Aber anders als private Träger muss er keine Gewinne erwirtschaften. Im Vordergrund steht das Konzept der medizinischen Versorgung und nicht die für einen Konzern profitabelste Struktur."

(bn)
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